Eine Umfrage des westlich orientierten russischen Meinungsforschungsinstitutes Lewada-Zentrum zeigt, dass die Zustimmungswerte des russischen Präsidenten leicht rückgängig sind. Derzeit unterstützen ihn 64 Prozent der Befragten. Damit büßt er vier Prozent im Vergleich zum Januar 2020 ein. Vor allem Menschen älter als 55 Jahre unterstützen den Kremlchef, wie aus der Umfrage hervorgeht. Rund ein Drittel gab an, seine Aktivitäten nicht zu befürworten, zwei Prozent der Befragten enthielten sich der Stimme. In jeder Altersgruppe sah die Mehrheit Putins Amtszeit als vorteilhaft an, darunter 51 Prozent der 18- bis 24-Jährigen (zum Vergleich: in derselben Altersgruppe waren dies im Januar 2018 noch 80 Prozent).
In Bezug auf den allgemeinen Stand der Dinge waren die Befragten gespalten. Nahezu die Hälfte glaubt, Russland bewege sich "in die richtige Richtung", während 40 Prozent die Meinung vertreten, das Land sei auf dem falschen Weg. Die Hälfte der Befragten, die Nachrichten aus den sozialen Netzwerken oder aus dem Internet erhalten, beurteilen das Geschehen im Land eher negativ. Von denen, die die Nachrichten aus dem Fernsehen erfahren, sind 57 Prozent zuversichtlich, dass Russland eher den richtigen Weg geht.
Die Teilnehmer wurden außerdem zu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens befragt, denen sie am meisten vertrauen. Mit 29 Prozent führt Wladimir Putin die Ergebnistabelle an (im Vorjahr waren es noch 34 Prozent). Premierminister Michail Mischustin folgt dem Präsidenten mit 12 Prozent. Drittplatzierter ist der LDPR-Politiker Wladimir Schirinowski. Dabei gaben insgesamt 40 Prozent der Befragten an, dass kein Politiker ihr Vertrauen genießt oder enthielten sich der Stimme.
Das Vertrauen in den Oppositionellen Alexei Nawalny stieg auf fünf Prozent. Damit überholte er in der Rangliste erstmals den Chef der Kommunistischen Partei, Gennadi Sjuganow.
Die Umfrage wurde vom 29. Januar bis 2. Februar durchgeführt. Befragt wurden 1.616 Menschen ab 18 Jahren.
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