Vergangene Woche veröffentlichte das Portal Projekt zwei Artikel mit den Titeln "Warum Wladimir Putin sich in einem Bunker versteckt hat" und "Kreml vertuscht Putins Aufenthaltsort". Darin warf es dem russischen Staatsoberhaupt vor, sich "zumindest seit Ende Sommer" in einem gewissen Schutzbunker verschanzt zu haben. Unter Berufung auf interne Quellen und Angaben des Flugtrackingdienstes Flightradar24 will das Medium nachgewiesen haben, dass sich der russische Präsident in den vergangenen Monaten anstatt in seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo in seinem Domizil an der Schwarzmeerküste aufhalte. Damit das Versteck geheimgehalten werden könnte, soll der Kreml für Putin ein identisches Arbeitskabinett in Sotschi errichten lassen haben. Die angebliche Inszenierung des Verbleibs des Präsidenten in Nowo-Ogarjowo habe die Bevölkerung Russlands in harten Zeiten der Corona-Krise seine Nähe und seinen Beistand besser spüren lassen, hieß es in dem Bericht.
In einem Interview gegenüber dem Fernsehsender Rossija 1 dementierte der Pressesprecher des russischen Staatschefs, Dmitri Peskow, die Gerüchte und versicherte, dass Putin "nach wie vor der Pandemie" in Nowo-Ogarjowo wohne und arbeite. Von dort aus reise Putin auch zu den Arbeitssitzungen im Kreml sowie in anderen Städten an. Dank modernster technologischer Lösungen werde außerdem ungeachtet seines Aufenthaltsorts per Videoschalte der nötige Anwesenheitseffekt erzielt, sagte Peskow.
Den Bericht über Putins vermeintliche Doppelgänger-Kabinette bezeichnete der Kremlsprecher als Teil einer Informationsattacke und machte darauf aufmerksam, dass der Aufenthaltsort eines Staatsoberhauptes ein Staatsgeheimnis sei.
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