Moskau: Erklärung des deutschen Botschafters zum Zweiten Weltkrieg ist grobe Provokation

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, hat erklärt, dass die Worte des deutschen Botschafters in Litauen über Ziele der UdSSR im Zweiten Weltkrieg eine zynische Provokation seien. In diesem Zusammenhang erwarte Moskau von Berlin eine Erklärung.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, hat auf der Pressekonferenz am Donnerstag mitgeteilt, Russland sei über die zynischen Worte des deutschen Botschafters in Litauen, Matthias Sonn, empört. Seinen Worten zufolge hat der Zweck der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus durch die Rote Armee darin bestanden, "die repressive Herrschaft von Stalin" zu etablieren.

Wir empfinden diese 'Enthüllungen' eines hochrangigen Diplomaten des Außenministeriums der BRD, inspiriert von antirussischen Gefühlen, die seit Jahrzehnten von nationalistischen Kräften in Litauen kultiviert werden, als grobe und zynische Provokation.

Laut Sacharowa werden in der letzten Zeit in Deutschland zunehmen Ideen aktiv gefördert, die die Sowjetunion und das Dritte Reich hinsichtlich der Ursachen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs gleichsetzen. Die Diplomatin ist überzeugt, dass dies einen klaren Grund habe – Deutschland wolle seine Verantwortung für unmenschliche Verbrechen des Nationalsozialismus aushöhlen. Sie fügte hinzu, dass der Krieg gegen Nazi-Deutschland für die Völker der UdSSR ein Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit und ein Kampf gegen die Bedrohung durch Versklavung und Zerstörung gewesen sei.

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