Moskau verbietet Massenveranstaltungen zu Silvester

Russlands Hauptstadt schränkt wegen Corona das öffentliche Leben ein. Der Bürgermeister kündigte an, dass dieses Jahr auch traditionelle Weihnachts- und Silvesterveranstaltungen ausfallen. Der Schritt sei nötig, um die Virusausbreitung zu verlangsamen.

"Wir haben beschlossen, kulturelle Massenveranstaltungen, einschließlich großer Weihnachts- und Neujahrsveranstaltungen, abzusagen", sagte der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin in einem Interview mit dem Sender Perwy Kanal. Die Entscheidung sei bereits jetzt getroffen worden, um verspätete Absagen zu vermeiden. Ihm zufolge seien die eingeführten Beschränkungen unangenehm aber notwendig, da die Menschenleben an erster Stelle stehen.

Sobjanin schlug allen Stadtbewohnern vor, das neue Jahr zu Hause im Familienkreis zu feiern. Gleichzeitig wollen die Moskauer Behörden die festliche Atmosphäre in der Stadt bewahren, indem sie die Straßen mit traditioneller Beleuchtung dekorieren. Auch Eislaufplätze bleiben geöffnet. Trotz Absage aller festlichen Veranstaltungen darf man in der Stadt spazieren gehen.

Das beliebte Weihnachts- und Neujahrsfestival "Reise zu Weihnachten" fand bisher in mehreren Standorten statt, der bekannteste und größte Silvestermarkt befand sich traditionell am Roten Platz. Das Festival lockte jährlich Tausende Einheimische und Touristen an. Vergangenes Jahr besuchten mehr als 26 Millionen Gäste das Festival. 

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus gelten in der Hauptstadt vom 13. November bis zum 15. Januar eine Reihe neuer Beschränkungen. Nachtclubs, Diskotheken, Kegelbahnen und Gastronomiebetriebe dürfen von 23:00 bis 6:00 Uhr keine Kunden bedienen.

Die Anzahl der Corona-Infektionen steigt in Russland seit Herbst rasant an. Am stärksten betroffen ist die Hauptstadt. Innerhalb von 24 Stunden wurden landesweit 21.608 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 5.997 davon in Moskau.

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