Kreml: Herausgabe eines Satiremagazins ähnlich wie Charlie Hebdo in Russland unmöglich

Nach Angaben des Kremlsprechers ist die Herausgabe eines Satiremagazins ähnlich wie Charlie Hebdo in Russland unter anderem aufgrund der aktuellen Gesetze "absolut unmöglich".

Ein Satiremagazin ähnlich dem französischen Charlie Hebdo, das für die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen berüchtigt ist, könne in Russland nicht herausgegeben werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.

Das liegt daran, dass Russland zum Teil ein muslimisches Land ist, in dem bis zu 20 Millionen Muslime leben. In Russland ist das Christentum die Hauptreligion, unsere Bürger sind meist Christen, und unser Land ist einzigartig, weil es multiethnisch und multireligiös ist, wobei alle Konfessionen in vollem Respekt nebeneinander koexistieren", erklärte Peskow.

Nach Angaben des Kremsprechers ist die Herausgabe eines solchen Magazins in Russland "absolut unmöglich", auch aufgrund der aktuellen Gesetze. Auf die Frage, ob Karikaturen mit religiösen Anspielungen in Russland akzeptabel sind, sagte Peskow, dass das Thema sehr komplex und es unmöglich sei, sich dieser Diskussion von irgendeiner offiziellen Haltung aus anzuschließen.

Natürlich ist es inakzeptabel, die Gefühle der Gläubigen zu beleidigen, und gleichzeitig ist es inakzeptabel, Menschen zu ermorden. Beides ist absolut inakzeptabel", betonte Peskow.

In Frankreich wurde der Lehrer Samuel Paty am 16. Oktober von einem 18-Jährigen mit tschetschenischen Wurzeln auf offener Straße enthauptet. Paty hatte im Unterricht Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt. Macron stimmte als Reaktion darauf seine Landsleute auf einen langen Kampf gegen den radikalen Islamismus ein. In der Auseinandersetzung um die Mohammed-Karikaturen kommt es seit Tagen weltweit zu Protesten von Muslimen, nachdem die französische Regierung angekündigt hatte, härter gegen den Islamismus vorzugehen und an der "Meinungsfreiheit" festzuhalten, auch Karikaturen von Mohammed zu zeigen. Der französische Staatspräsident hatte bereits am 2. Oktober ein Gesetz gegen "Separatismen" vorgestellt und sich damit vor allem auf den "islamischen Separatismus" bezogen.

Die Gewaltspirale drehte sich in Frankreich weiter, als bei einem Messerangriff in der Kirche Basilique Notre-Dame in Nizza am Donnerstag drei Personen getötet und weitere verletzt wurden.

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