Wissenschaftler der Kamtschatka-Abteilung des Allrussischen Forschungsinstituts für Fischwirtschaft und Ozeanographie haben im Nalytschewa-Fluss, der im Awatschinski-Meerbusen mündet, sonderbare Ablagerungen entdeckt. Alexander Warkentin, Interimsleiter des Instituts, sagte Journalisten, dass auch die Farbe des Flusswassers anomal sei:
Die Farbe des Flusswassers weicht von ihren normalen Parametern ab. Auf dem Grund gibt es gelbbraune und grüne dichte Ablagerungen. An den Ufern gibt es mancherorts Schaum.
Die Forscher entnahmen vor Ort Wasser- und Bodenproben. Diese wurden in ein lokales Labor und in ein weiteres Labor in Wladiwostok geschickt. Darüber hinaus übergab man die Proben dem Ermittlungskomitee. Warkentin will vor dem Abschluss der Analyse jedoch keine Schlussfolgerungen ziehen.
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Zuvor hatten Einwohner von Kamtschatka von einer mutmaßlichen Verseuchung des Ozeans vor der Halbinsel berichtet. Vor allem Surfer beschwerten sich nach dem Wellenreiten am Chalaktyrka-Strand in der Nähe der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski über Haut- und Augenreizungen. Die daraufhin von den Behörden entnommenen Wasserproben ergaben, dass der zulässige Gehalt von Erdölprodukten im Wasser um das 3,6-Fache überschritten war. Der Gehalt von Phenolen war um das 2,5-Fache überschritten.
Später wurden nach einem heftigen Sturm tausende tote Seesterne, Seeigel, Kraken, Muscheltiere und Fische an mehrere Strände angespült. Es wurden erneut Wasser-, Sand- und Bioproben entnommen. Darüber hinaus besichtigten Experten im Auftrag des Gouverneurs Wladimir Solodow zwei Deponien für toxische Substanzen und entnahmen dort ebenfalls mehrere Proben, nachdem Einheimische das russische Militär für die Umweltkatastrophe verantwortlich gemacht hatten. Das Ermittlungskomitee leitete eine Untersuchung ein. Die Ursache der Wasserverunreinigung blieb bislang ungewiss.
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