Russland: Massensterben von Seetieren vor Kamtschatka – Wasserkontamination als mögliche Ursache

Einwohner der russischen Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten des Landes berichten von einem massenhaften Sterben von Meereslebewesen. Auf Fotos und Videos sind tote Seesterne, Kraken und Fische am Strand zu sehen. Die örtlichen Behörden haben Wasserproben entnommen.

Einwohner der russischen Halbinsel Kamtschatka schlagen Alarm. Seit einigen Tagen verbreiten sich in den sozialen Netzwerken Fotos und Videos, die Hunderte Seetiere zeigen, die leblos am Sand herumliegen. Die Aufnahmen sollen vom Chalaktyrka-Strand und aus anderen Küstengebieten in der Nähe der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski stammen.

Zuvor berichteten örtliche Surfer von einer möglichen Wasserkontamination. Das Wasser habe seine Farbe verändert und es rieche nicht normal. Nach dem Surfen hätten sie nach eigenen Angaben Haut- und Augenreizungen bekommen. Die Behörden entnahmen daraufhin Wasserproben und stellten fest, dass der zulässige Gehalt von Erdölprodukten im Wasser um das 3,6-Fache überschritten war. Der Gehalt von Phenolen war um das 2,5-Fache überschritten. Die Ursache der Wasserverunreinigung blieb bislang ungewiss.

Nachdem ein starker Sturm zahlreiche Meereslebewesen an den Strand in der Nähe von Petropawlowsk-Kamtschatski angespült hatte, wurden dort erneut Proben entnommen. Ihr Ergebnis solle jedoch erst am Montag vorliegen. Der Gouverneur der Region, Wladimir Solodow, warnte Einwohner und Touristen vor dem Besuch der Strände. Am Samstag veröffentlichte die örtliche Regierung ein Video vom Chalaktyrka-Strand. Der Aufnahme war zu entnehmen, dass der Strand bereits absolut sauber war.

Das russische Verteidigungsministerium wies inzwischen Vorwürfe zurück, dass Schiffe der Pazifikflotte für die Wasserkontamination verantwortlich sein könnten. In der letzten Zeit habe es weder groß angelegte Übungen noch Transporte gegeben. Gleichzeitig zeigte sich das Militär bereit, bei der Behebung der Folgen zu helfen. Das Ermittlungskomitee Russlands startete inzwischen eine Untersuchung.

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