Mit einem Fuß im Grab: Totengräber schaufeln in Sibirien um die Wette

Wer gräbt am schnellsten ein Grab mit den richtigen Maßen? Das wollten die Veranstalter eines eigenartigen Schaufelwettbewerbs in der russischen Stadt Tomsk, etwa 3.600 Kilometer von Moskau entfernt, herausfinden. Die Veranstaltung ist für Russland einmalig.

Fünf Mannschaften mit jeweils einem Mann pro Team kamen am Wochenende auf einen Friedhof der sibirischen Stadt Tomsk zusammen, um bei dem Schaufelwettbewerb ihr Talent unter Beweis zu stellen. Sie gruben 2 Meter lange, 0,8 Meter breite und 1,6 Meter tiefe Gräber. Danach bewertete eine Fachjury die Löcher, indem sie einen leeren Sarg hineinsenkte. Der Gewinner war nach 52 Minuten mit seinem Loch fertig, er bekam einen Geldpreis. Der Verlierer benötigte 68 Minuten Zeit. Der Wettbewerb, der in Russland zum ersten Mal ausgetragen wurde, war bereits für den Sommer geplant, musste wegen der Corona-Pandemie aber auf September verschoben werden.

"Das Ziel bestand in erster Linie darin, die Totengräber zu bewerten, ihren Service sowie die Qualität zu verbessern", sagte Alexander Scharabajew von der regionalen Leitstelle der Bestattungsunternehmen gegenüber lokalen Medien. "Der Wettbewerb war ausgezeichnet. Wir hatten nicht erwartet, dass die Totengräber mit solcher Begeisterung reagieren würden. Die Jungs sind alle sehr gut, freundlich und lustig. Wir werden bestimmt neue Wettbewerbe veranstalten, größere", versprach er.

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