Glorreiche Niederlage: Fußballspiel zwischen "Schülern" und Erwachsenen in Russland macht Furore

Nach einer dreimonatigen Zwangspause wegen der COVID-19-Pandemie ist die Fußball-Saison auch in Russland wieder angelaufen. Am Freitagabend fand in Sotschi ein Spiel statt, das für viel Aufregung sorgte. Trotz seiner 1:10-Niederlage wurde der Verlierer gefeiert.

Kurz vor der Wiederaufnahme von Russlands Premier League musste die komplette Mannschaft des FC Rostow in eine zweiwöchige Quarantäne: Sechs Spieler wurden positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Dabei sollte der Tabellenvierte am Freitagabend gegen die Elf aus Sotschi am Schwarzen Meer spielen.

Da sich der Gegner weigerte, die Partie zu verschieben, musste der FC Rostow mit seiner Jugendmannschaft antreten, um keine Punkte zu verlieren. In Medien und sozialen Netzwerken wurden die Nachwuchsspieler aus Rostow-am-Don sofort die "Schüler" genannt, zumal ihr Durchschnittlsalter tatsächlich bei 17,2 Jahre liegt. Und auch die Jugendlichen hatten nun fast drei Monate ohne Mannschaftstraining verbracht.

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Das Spiel begann mit einer bösen Überraschung für die Erwachsenen aus Sotschi. Bereits in der 52. Sekunde konnte der Mittelfeldspieler Roman Romanow einen spektakulären Treffer erzielen.

Danach ging es allerdings nur noch abwärts für die Jugendlichen. Die viel erfahreneren Spieler schlugen sie am Ende mit 10:1. Zum Helden des Spiels wurde dennoch der 17-jährige Torhüter Denis Popow: Obwohl er den Ball zehnmal in seinem Tor landen sah, gelang es ihm dagegen, 15 andere Attacken – darunter einen Elfmeter – erfolgreich abzuwehren.

Über Nacht erntete der junge Fußballer so mehr als 10.000 Follower in den sozialen Netzwerken sowie tausende Likes und wohlwollende Kommentare. Russlands Auswahl schrieb auf Twitter: "Der junge Torhüter des FC Rostow hat Potenzial".

Trotz der vernichtenden Niederlage wurde die Nachwuchsmannschaft gleich nach dem Spiel von den Rostow-Fans bejubelt.

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