Eklat beim Online-Marsch des "Unsterblichen Regiments": Fotos von Hitler und Himmler unter Veteranen

Unbekannte Täter sorgten bei der diesjährigen Online-Aktion "Unsterbliches Regiment" in Russland für Entsetzen: Unter dem Deckmantel der Kriegsveteranen luden sie Porträts leitender Funktionäre des Dritten Reiches auf der Webseite des Projekts hoch. Nun wird ermittelt.

Laut Angaben des russischen Ermittlungskomitees sollen nicht identifizierte Nutzer des Portals das Bild des Reichsführers SS Heinrich Himmler als sowjetischer Oberst namens Wassili Alexejew veröffentlicht haben, berichtetRIA Nowosti unter Berufung auf den Pressedienst der Behörde. Darüber hinaus sei ein anderer Steckbrief eines vermeintlichen Veteranen des Zweiten Weltkrieges namens Hitle Adol Aloiso mit dem Foto Adolf Hitlers versehen worden.

Solche Handlungen verfolgen das Ziel, die Verbrechen des Nazi-Regimes zu rechtfertigen, die durch das Urteil des Nürnberger Internationalen Militärgerichtshofs anerkannt wurden", verlautete es aus dem Ermittlungskomitee.

Die Behörde leitete ein Strafverfahren wegen Rehabilitierung des Nazismus ein. Die Identität der Zuständigen soll noch festgestellt werden. Das Ermittlungskomitee will auch gegen ähnliche Vorfälle bei der diesjährigen Gedenkaktion vorgehen.

So wurden bei der Vorbereitung des Gedenkmarsches "Unsterbliches Regiment", der dieses Jahr angesichts der COVID-19-Pandemie im virtuellen Format abgehalten wurde, mehrere Provokationen gemeldet, bei denen Nutzer Fotos von NS-Ideologen und Offizieren der Wehrmacht als sowjetische Kriegsveteranen ausgaben oder diesen gar durch Bearbeitung der Bilder eine sowjetische Militäruniform "anzogen". Die Organisatoren des Projekts sollen dem Ermittlungskomitee demnächst persönliche Daten dieser Nutzer übergeben.

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