Lieferung in Rekordzeit: Raumfrachter "Progress" bringt Nachschub zur ISS

Ein russischer Raumfrachter des Typs "Progress" lieferte per Expressflug mehr als 2,5 Tonnen Nachschub zur ISS. Die Kapsel dockte am Samstagmorgen ohne Probleme an der Weltraumstation rund 400 Kilometer über der Erde an. Der Flug dauerte drei Stunden und 20 Minuten.

Am frühen Samstagmorgen hob von dem Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan eine russische "Sojus"-Rakete ab, um Nahrungsmittel, Wasser, Treibstoff und Material für Experimente zur Internationalen Raumstation zu bringen. An Bord des "Progress"-Raumfrachters befanden sich darüber hinaus eine Gedenkaktion zum 75. Jahrestag des Sieges der UdSSR über Hitlerdeutschland. Angehörige der Kriegsveteranen hatten im Rahmen der Aktion Bilder und Namen ihrer im Krieg gefallenen Verwandten an die Raumfahrtbehörde "Roskosmos" geschickt, damit die beliebte Gedenkveranstaltung "Unsterbliches Regiment" dieses Jahr auch im Weltall stattfinden könnte.

Als Vorbeugungsmaßnahme gegen das Coronavirus wurden der Raumfrachter und die Ladung vor dem Start extra desinfiziert. So sollte der maximale Schutz der Raumfahrer sichergestellt werden.

"Roskosmos" nutzte wieder eine kürzere Flugbahn, bei der das unbemannte Raumschiff schon nach zwei Erdumrundungen an der Station andockte. Der Flug dauerte deswegen lediglich drei Stunden und 20 Minuten. Früher hatten russische Raumfrachter rund zwei Tage zur ISS gebraucht.

Die beiden Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner überwachten das Andocken von der ISS aus.

Der Raumfrachter soll rund sieben Monate im All bleiben und erst im Dezember zur Erde zurückkehren. Zurzeit weilen an Bord der ISS drei Raumfahrer: die beiden Russen Iwanischin und Wagner sowie der US-Amerikaner Christopher Cassidy.

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