Russischer Wirtschaftsminister prüft anonym Vergabe zinsloser Kredite – Anfragen abgelehnt

Im Rahmen der Anti-Krisen-Maßnahmen angesichts der Corona-Pandemie wurden russische Banken dazu verpflichtet, die betroffenen Unternehmen mit zinslosen Darlehen zu versorgen. Nach zahlreichen Beschwerden beschloss das zuständige Ressort, diesen persönlich nachzugehen.

Der russische Minister für wirtschaftliche Entwicklung Maxim Reschetnikow stellte anonyme Anfragen an zwei russische Großbanken. Die Ergebnisse seiner internen Untersuchung teilte er in den sozialen Netzwerken mit.

In einem Instagram-Post bestätigte Reschetnikow, dass die Unternehmer vermehrt Verweigerungen von subventionierten Krediten bzw. Einschränkungen bei der Bearbeitung ihrer Anfragen bemängelten. Daraufhin versuchte er, selbst einen solchen Kredit bei zwei verschiedenen Banken zu beantragen – und scheiterte in beiden Fällen. Während der Mitarbeiter der einen Bank die Anfrage unter Verweis auf eine Anordnung ablehnte, die angeblich "noch nicht von der Regierung unterzeichnet" worden ist, stellte die andere Bank die Möglichkeit einer Kreditvergabe erst im Mai in Aussicht. Das Problem sei schließlich zur Kenntnis der Verwaltung beider Banken gebracht worden, so der Minister.

Zuvor hatte die russische Regierung zusammen mit der russischen Zentralbank ein Programm zur Vergabe von Krediten an kleine und Mikrounternehmen in die Wege geleitet. Dieses soll den Firmen bis zum 1. Oktober Anspruch auf Darlehen für eine Laufzeit von bis zu einem Jahr ermöglichen. In den ersten sechs Monaten sollen die Kredite dann zinslos gewährt werden, mit einer darauffolgenden Zinserhöhung auf vier Prozent.

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