Russische Blumenzüchter bitten um Staatshilfe: Corona-Krise rafft Millionen von Schnittrosen hinweg

Die russische Floristikbranche ist infolge der COVID-19-Pandemie nicht auf Rosen gebettet. Die Corona-Krise hat die Nachfrage nach Schnittblumen drastisch reduziert. Der Blumenmarkt liegt praktisch am Boden. Dabei können die Züchter den Rosenanbau nicht aussetzen.

Angesichts der Corona-Pandemie müssen russische Gewächshäuser täglich rund 1,2 Millionen Schnittrosen entsorgen. Dem Vorsitzenden des Branchenverbandes "Treibhäuser Russlands" Alexei Sitnikow zufolge beläuft sich die Gesamtfläche der Glashäuser, in denen Rosen angebaut werden, auf 167 Hektar. Jeden Tag werden dort im Durchschnitt 7.000 Blumen geerntet, die man heute kaum mehr verkaufen kann. Stattdessen werden sie entsorgt.

Nach Angaben von Alexei Sitnikow besteht die Besonderheit der Rosenproduktion darin, dass man den Anbau nicht über Nacht herunterfahren kann. Die Pflanzen wollen nach wie vor regelmäßig gegossen, gedüngt und gepflegt werden. Heute werfen die Betriebe kaum Gewinn ab, während die Kosten auf demselben Niveau bleiben. Der Branchenverband will nun die russische Regierung um Staatshilfen bitten.

Über dasselbe Problem hat auch der niederländische Blumenhandel geklagt. Ende März teilte die Züchtergenossenschaft "Royal Flora Holland" mit, dass der Umsatz um mehr als 70 Prozent zurückgegangen sei. Sollte die Krise länger anhalten, könnte der Sektor mit einem Gesamtschaden von zwei bis drei Milliarden Euro konfrontiert sein. Auch in dem EU-Land fielen bereits Millionen von Schnittblumen wie Tulpen und Rosen der Corona-Pandemie zum Opfer. (KP.ru / dpa)

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