Corona wird visualisiert und emotionalisiert weit über das Ziel einer Aufklärung hinaus. COVID-Sterbestatistik wird in Flugzeugabstürze umgerechnet. Jeden Tag stürze eine Passagiermaschine – ausgerechnet, wenn fast keine fliegen. Der Tod ist Privatsache, solange er durch Rauchen, Saufen oder Autobahn-Rasen verursacht wird. Nur die an oder mit COVID gestorbene sind politisch relevante Tote.
Natürlich ist es notwendig, die Menschen emotional zu erreichen. Um sie vor der Gefahr zu warnen. Aber diese Angstmache hat eine Eigendynamik, wie so vieles, was, einmal ausgelöst, sich unversehens der Kontrolle des Auslösers entzieht. So sind wir mittlerweile in einer Corona-Hysterie-Spirale, aus der man nicht so einfach wieder rauskommt. Und Hysterie kann auch leise und schleichend sein, nicht nur laut und krachend.
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Die Arznei soll nicht schlimmer als die Krankheit sein, twitterte einmal der damalige US-Präsident Trump, als er noch twittern durfte. Auch wenn der Gedanke sicherlich nicht ganz ohne Einfluss der Wirtschaftslobby entstand, hat er durchaus einen tieferen, sozialpsychologischen Sinn. Egal, Ob gewollt oder nicht.
Eine Seuche ist an sich angstbeladen. Angst ist ihre natürliche Begleiterscheinung. Aber als hätte diese nicht ausgereicht, wird die Corona-Angst mit allen Mitteln noch stärker geschürt. Auch durch die Sprache, der sich das Krisenmanagement bedienet. Und Angst ist ein starkes Mittel, das allerdings auf Dauer einen Gewöhnungseffekt erzeugt. Also muss die Dosierung erhöht werden. Und niemand stellt sich die Frage, was aus dieser Angst wird, wenn das Virus unter Kontrolle genommen ist oder die Pandemie auf eine natürliche Art und Weise ausläuft. Wie sollen die Angstüberschüsse entsorgt werden? Sie können nicht wie die Wehrmacht-Munition nach dem zweiten Weltkrieg in die Ostsee gekippt werden.
Wo Angst ist sind auch Feinde. Mit Feinbildern wird in der Pandemie extrem viel und eifrig gearbeitet. Zahlreiche Innere und äußere Feinde sollen Zweifel säen, um die Corona-Maßnahmen zu diskreditieren oder ihre Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen.
Die Corona-Tagesstatistik bestimmt das politische Handeln. Mal ist der R-Wert das Maß aller Dinge, mal die 7-Tage-Inzidenz. Die Nebenwirkungen und Spätfolgen für das kollektive Bewusstsein und die Massen-Psyche werden momentan in Kauf genommen. Sie treten wahrscheinlich erst nach der Bundestagswahl ein. Es ist noch zu lange hin, um sich heute schon unangenehme Gedanken zu machen.
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