Österreich: Gesundheitsminister Mückstein zurückgetreten

Nach weniger als einem Jahr zieht Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein die Reißleine und tritt zurück. Als Begründung dafür führt er Überarbeitung und Anfeindungen an. Sein Vorgänger war erst im vergangenen April 2021 zurückgetreten.

In Österreich ist der zweite Gesundheitsminister seit Beginn der Corona-Krise zurückgetreten: Am Donnerstag erklärte Wolfgang Mückstein (Grüne) in Wien seinen Rückzug vom Amt. Mückstein war erst vor weniger als einem Jahr aus seiner Wiener Arztpraxis in die Spitzenpolitik gewechselt. Er sei in den vergangenen Wochen nicht in der Lage gewesen, jeden Tag 100 Prozent der notwendigen Leistung zu erbringen. Zudem sei er ständig Bedrohungen ausgesetzt gewesen und habe Polizeischutz benötigt. Der Grünen-Politiker erklärte:

"Das will man nicht lange und das hält man nicht lange aus."

Mücksteins Vorgänger Rudolf Anschober hatte im vergangenen April wegen Überarbeitung aufgegeben. Mückstein wurde in der jüngsten Vergangenheit mit zunehmend negativen Medienberichten konfrontiert, die seine teilweise widersprüchlichen Aussagen kritisierten sowie die in Österreich formal eingeführte Impfpflicht, welche in der Praxis jedoch nicht umgesetzt wird. Einige Politiker plädierten bereits dafür, diese auszusetzen. Inzwischen ist auch klar, wer sein Nachfolger werden soll: Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) kündigte an, den Regionalpolitiker Johannes Rauch als neuen Gesundheitsminister vorzuschlagen.

Mehr zum Thema - Österreichs Regierung hält weiterhin an der Impfpflicht fest