In ganz Österreich gingen am Samstagnachmittag rund 40.000 Menschen auf die Straße, um gegen die geplante Impfpflicht und die Coronamaßnahmen der Regierung zu protestieren. Die größte Demonstration fand in Graz statt. Nach Angaben der Polizei rechneten die Veranstalter mit etwa 8.000 Teilnehmern, es kamen rund 30.000. Laut einem Bericht der österreichischen Nachrichtenagentur APA war es eine der größten Versammlungen in Graz seit 1945.
Vor allem die Impfung von Kindern gegen das Coronavirus stand im Fokus des Protests. Laut Medienberichten wurde deshalb auch eine Kinderzone am Ende des Protestzuges organisiert. Unter den Demonstranten waren viele junge Menschen, auch Eltern mit Kindern. Unterstützt wurde die Demonstration unter anderem von der Grazer FPÖ.
Als Organisatorin der Veranstaltung wird die Ärztin für Allgemeinmedizin Maria Hubmer-Mogg genannt. Sie erklärte laut einem ORF-Bericht: "Wir stehen für die körperliche Unversehrtheit und ein Impfzwang und eine Impfpflicht sind einfach nicht zu akzeptieren."
Die Versammlung sei laut Polizei im Allgemeinen friedlich verlaufen. Insgesamt wurden demnach 159 Verwaltungsanzeigen mit Coronavirus-Bezug erstattet. Dies betraf meist die Maskenpflicht.
Auch in Klagenfurt wurde demonstriert. Dort versammelten sich nach Schätzung der Polizei rund 5.000 Menschen.
Im österreichischen St. Pölten fand ebenfalls eine Demonstration gegen die Impfpflicht statt. Initiator der Versammlung, die unter dem Motto "Für die Freiheit" stand, war demnach die FPÖ. Rund 3.500 Menschen beteiligten sich am Protest.
Die Regierung in Wien will im Februar eine allgemeine Impfpflicht einführen. Ein Gesetzesentwurf mit Details der Regelung soll in der zweiten Dezemberwoche vorgelegt werden. Seit vergangenem Montag – entgegen vorherigen Ankündigungen der Regierung – gilt im ganzen Land ein Lockdown für alle. Während die Ausgangsbeschränkungen für Geimpfte und Genesene am 13. Dezember enden sollen, ist der Lockdown für Ungeimpfte bislang unbefristet. Bereits am vorigen Wochenende kam es wegen der Maßnahmen in Wien zu Massendemonstrationen.
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