USA: Genozid an den Armeniern als politisches Machtinstrument

Das US-Repräsentantenhaus hat die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich nach über 100 Jahren als Genozid anerkannt. Das Motiv dafür ist vor allem innenpolitischer Natur. Geschichte wird zur Waffe, die die Demokraten in diesem Fall gegen Donald Trump richten.

Das US-Repräsentantenhaus hat in einer nicht bindenden Resolution die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs als Genozid anerkannt. Bisher hatte sich die US-Politik immer gegen einen solchen Schritt gewehrt. Nun erklärte Nancy Pelosi prätentiös, man dürfe die Fehler der Vergangenheit nicht ignorieren.

Der Schritt dürfte jedoch weniger etwas mit der Geschichte und ihren Lektionen zu tun haben als vielmehr mit der US-Innenpolitik. Kritiker werfen dem US-Präsidenten wegen des Truppenabzugs aus Syrien vor, persönlich für einen Genozid an den Kurden verantwortlich zu sein. Ein typischer Angriff auf Donald Trump. Wenn jedoch die Anerkennung eines Genozids zu einem Werkzeug im täglichen Machtpoker wird, ist die Talsohle des moralischen Niedergangs vermutlich erreicht.