Bürger ohne Besitzrechte: Wem gehören Grund und Boden Kanadas?

Das zweitgrößte Land der Erde, Kanada, hat viele Nationalparks und Wälder. Riesige Flächen des Landes sind unbewohnt und es scheint, dass sie niemandem gehören. All das Land hat zwar einen lebendigen Besitzer – die Bürger Kanadas sind es aber nicht.

Kanada, das der Gesamtfläche nach das zweitgrößte Land, ist eine der am stärksten urbanisierten Nationen der Welt. Allerdings hat keiner seiner Bürger das Recht, im Staat Grund und Boden zu besitzen.

Der kanadische Boden gehört ausschließlich der britischen Königin Elisabeth II., die auch das Staatsoberhaupt des Landes ist.

Das kanadische Recht hat sich in den meisten Bereichen aus dem britischen Common Law entwickelt, sodass die Kanadier – anstatt direkt Land besitzen zu dürfen – dieses nur pachten können. Das bedeutet, dass sie nur einen Anspruch auf eine Immobilie haben können.

Nur 9,7 Prozent des gesamten Bodens in Kanada befinden sich in Privatbesitz, der Rest gehört der britischen Krone. Es wird im königlichen Auftrag von verschiedenen Behörden oder Abteilungen der kanadischen Regierung lediglich verwaltet.

So werden von den Grundstücken im Besitz der Königin 50 Prozent durch Provinzregierungen und der Rest von der Föderalregierung verwaltet. Alle diese Ländereien werden als öffentliche Gebiete (bekannt als "Länder der Krone") gehalten und hauptsächlich als Nationalparks, Wälder, Privathäuser sowie für die Landwirtschaft genutzt.

Nach den neuesten Schätzungen der Vereinten Nationen zählt die Bevölkerung Kanadas derzeit mehr als 37 Millionen Menschen, und die meisten von ihnen haben kein Recht darauf, physisches Land zu besitzen.