Verwechselt mit syrischer Wüste? US-Kampfjet bombardiert Arizona mit weißem Phosphor

Eine A-10 der US-Luftstreitkräfte hat nach Angaben der US-Luftwaffe während eines angeblich routinemäßigen Trainingsfluges in der Nähe von Tucson, Arizona, versehentlich eine Rakete abgeschossen, die mit weißem Phosphor bestückt war. Weißer Phosphor ist völkerrechtlich geächtet.

Ein US-Erdkampfflugzeug vom Typ A-10C Thunderbolt II  hat bei einer Trainingsmission zwischen Tucson und Phoenix unbeabsichtigt eine einzelne M-156-Rakete freigegeben", erklärte der Pressesprecher der Davis-Monthan Air Force Base am Donnerstag.

Zusätzlich erklärte er, dass "die Rakete in einem unbewohnten Wüstengebiet" 60 Meilen nordöstlich von Tucson niederging.

Der eingesetzte Sprengkopf M-156 besteht aus weißer Phosphormunition, die tiefe, durchdringende Verbrennungen verursachen und durch Einatmen und Verschlucken töten kann. Diese Art der Munition wurde regelmäßig im Irak, Libanon, Afghanistan, Jemen, Syrien, Gaza und anderen Orten eingesetzt. Die Verwendung in zivilen Gebieten ist verboten, aber die USA, Saudi-Arabien und Israel nutzen die raucherzeugenden Fähigkeiten des Phosphors, um seinen Einsatz zu rechtfertigen und behaupten, dass die Gefahr von Verbrennungen vernachlässigbar ist.

Der Abschuss der Rakete, datiert auf 10:40 Uhr Ortszeit, wird derzeit untersucht. Schäden oder Verletzungen wurden bisher nicht berichtet. Das getroffene Areal wird nach Darstellung der US-Luftwaffe "höchstens von Wüsteneidechsen" frequentiert. 

In den sozialen Medien kursieren Gerüchte, das Flugzeug hätte seine Fähigkeiten als Wüstenbomber für einen baldigen Einsatz in Syrien getestet. Allerdings war das eingesetzte Flugzeug Teil der 354. Kampfflieger-Staffel, einer Einheit, die Arizona seit 25 Jahren nicht mehr verlassen hat.