Supermärkte in den USA untersagen offenes Tragen von Waffen

Nach mehreren Schießereien in den USA ist das offene Tragen von Waffen bei mehreren Supermarktketten unterwünscht. Einzelhändler fordern Kunden auf, ihre Waffen nicht offensichtlich mit sich zu führen, oder erst gar nicht mit in die Geschäfte zu nehmen.

Die Drogerie- und Apothekenkette Walgreens erklärte am Donnerstag, alle Kunden außer der Polizei seien gebeten, beim Besuch der Filialen künftig keine offen getragenen Waffen mitzuführen. Zuvor hatten das auch die Supermarktketten Walmart und Kroger angekündigt.

Das offene Tragen von Waffen ist in den USA in zahlreichen Bundesstaaten erlaubt. Walmart hatte erklärt, es habe zuletzt vermehrt Vorfälle gegeben, bei denen Mitarbeiter oder Kunden verängstigt gewesen seien. In manchen Fällen mussten demnach Filialen vorsorglich evakuiert und die Polizei verständigt werden. Ein Vertreter von Walmart erklärte: 

Diese Vorfälle sind besorgniserregend und wir würden sie gerne vermeiden.

Missverständnisse könnten dabei zu "tragischen Ergebnissen" führen, hieß es weiter. Das verdeckte Tragen von Waffen in den Läden bleibt jedoch weiter erlaubt.

Kroger schloss sich auch Walmarts Forderung an die Politik nach strengeren Waffengesetzen an. Es brauche vor Waffenkäufen strengere Überprüfungen der Kunden, erklärte eine Geschäftsführerin des Unternehmens, Jessica Adelman, gegenüber dem Sender CNBC. Walmart will zudem den Munitionsverkauf einschränken.

Die Waffenlobby hatte die Ankündigung kritisiert. Die National Rifle Association (NRA) – eine der mächtigsten Lobbygruppen in den USA – erklärte auf Twitter:

Es ist beschämend zu sehen, dass sich Walmart dem Druck der Anti-Waffen-Eliten beugt.

Demnach würden sich Kunden anderen Händlern zuwenden, "die die amerikanischen Grundrechte stärker unterstützen". 

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(rt deutsch / dpa)