Trump: Ich verspreche, das Grönland nicht anzutun

Donald Trump verspricht in einem launigen Tweet, in Grönland keine Hotelhochhäuser zu bauen. Damit setzt er sein Werben für den Kauf der dänischen Insel fort. In Dänemark und Grönland selbst stößt er auf Ablehnung; seine Anhänger immerhin lieben ihn für seinen Humor.

US-Präsident Donald Trump veröffentlichte am Montagabend auf seinem Twitter-Account eine Fotomontage, die – offenbar in Grönland – ein golden glänzendes Hotelhochhaus mit der Aufschrift "Trump" inmitten kleiner auf Geröll stehender Holzhäuser am Meer zeigt. Dazu schrieb er: 

Ich verspreche, das Grönland nicht anzutun.

Trumps Post lässt sich als spezielle Art des Werbens um die zu Dänemark gehörende riesige Insel im nordamerikanischen Teil der Arktis verstehen. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass der Präsident einen Kauf Grönlands durch die USA prüfen lässt. Am Sonntag bekräftigte er diese Absicht:

Im Grunde handelt es sich um ein großes Immobiliengeschäft (…) Es [Grönland] trifft Dänemark sehr stark, weil sie fast 700 Millionen Dollar pro Jahr verlieren. Also es ist für sie ein Verlustgeschäft. Und für die Vereinigten Staaten wäre es strategisch gesehen sehr gut.

Die Reaktionen in Dänemark und in Grönland selbst waren bislang durchweg negativ. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sagte zu Trumps Gedankenspielen:

Grönland steht nicht zum Verkauf. Grönland ist nicht dänisch. Grönland gehört zu Grönland. Ich hoffe sehr, dass dies nicht ernst gemeint ist.

Der ehemalige Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen sprach auf Twitter von einem Aprilscherz.

Die Reaktionen unter dem Tweet des Präsidenten mit dem Trump-Turm in der grönländischen Einöde fielen gespalten aus. Spott und Bewunderung halten sich die Waage. Ein Kommentar rief dazu auf, den Präsidenten seines Amtes zu entheben, ein anderer drückte Bewunderung für seinen Humor aus. 

Grönland hat etwa 56.000 Einwohner, die meisten sind dänische Staatsbürger. Mehr als 80 Prozent der über 2,1 Millionen Quadratkilometer großen Insel ist von Eis bedeckt. Unter dem Eis verbirgt sich ein enormer Reichtum an Bodenschätzen, dennoch benötigt Grönland noch massive wirtschaftliche Unterstützung von Dänemark. 

Seit 1979 genießt die Insel weitgehende Autonomie. Die Regierung der Insel hat die Kontrolle über ihre gesamten inneren Angelegenheiten, während Kopenhagen für Verteidigung und Außenpolitik zuständig ist. Dennoch gibt es unter den Grönländern, die überwiegend von den Inuit abstammen, Bestrebungen nach noch mehr Unabhängigkeit von Kopenhagen.

Im Norden Grönlands befindet sich der US-Luftwaffenstützpunkt Thule, der Teil des Raketenwarnsystems ist. Im Jahr 1951 hatten die Vereinigten Staaten und Dänemark ein Verteidigungsabkommen geschlossen. Im Zweiten Weltkrieg nutzten die USA die Insel für die Luftbrücke über den Atlantik.

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