Masernausbruch in USA: New York schafft religiöse Ausnahmen bei Impfpflicht ab

Inmitten eines massiven Masernausbruchs wird der US-Bundesstaat New York nicht mehr tolerieren, dass Eltern ihre Kinder aus religiösen Gründen nicht impfen lassen. Von nun an sollen alle Kinder, die Schulen oder Kitas besuchen, geimpft werden.

Die Legislative des Bundestaates billigte einen Gesetzentwurf, laut dem alle Kinder, die Schulen oder Kitas besuchen, geimpft werden müssen. Ausnahmen gelten nur noch in Fällen, in denen eine Impfung aus medizinischen Gründen unmöglich ist. Der Gouverneur Andrew Cuomo unterzeichnete das Dokument und machte es hiermit rechtskräftig.

Ich verstehe die Religionsfreiheit. Wir alle verstehen sie. Wir achten sie. Ich habe die Theorie von Impfgegnern gehört aber ich glaube, dass beides durch das Risiko für die Gesundheit der Gesellschaft überschattet wird", sagte Cuomo am Mittwoch gegenüber Journalisten.

Seit September 2018 sind im Bundesstaat 854 Masernfälle registriert worden, die Epizentren sind ultraorthodoxe jüdische Gemeinden in der Stadt New York und in Rockland County. Die Masernausbrüche wurden durch eine Welle von Desinformation angetrieben, wonach Impfungen Autismus auslösen könnten oder dem jüdischen Recht zuwider liefen.    

Als Antwort darauf veröffentlichte die Orthodoxe Union gemeinsam mit der Rabbinerkonferenz der USA eine Erklärung, in der sie Eltern aufrufen, ihre Kinder impfen zu lassen.

In den meisten US-Bundesstaaten dürfen Eltern die Impfung aus religiös motivierten Gründen oder persönlichen Überzeugungen ablehnen. Doch die jüngsten Krankheitsausbrüche, die durch Impfungen hätten vermieden werden können, stellen diese Regeln infrage. Mehrere Bundesstaaten erwägen derzeit Änderungen der entsprechenden Rechtsnormen.

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