Vorreiter in den USA: Bundesstaat Washington erlaubt Kompostierung von Leichnamen

Als Alternative zu Beerdigungen und Einäscherungen unterzeichnete der Gouverneur des US-Bundesstaates Washington ein Gesetz, wonach nun auch Kompostierung erlaubt ist. Zuvor hatte man Tests mit Freiwilligen unternommen. "Die Erde roch nach Erde", wurde festgestellt.

Das Gesetz zur Kompostierung im US-Bundesstaat Washington wurde vom Gouverneur Jay Inslee unterzeichnet. Einrichtungen mit einer besonderen Lizenz hierzu werden künftig die Kompostierung von menschlichen Überresten als "natürliche organische Reduktion" für rund 5.500 Dollar anbieten. Dabei wird der Leichnam in Behältern mit Materialien wie Holzspänen in einer Zeitspanne von etwa zwei Wochen abgelagert. Das Gesetz tritt am 1. Mai 2020 in Kraft. 

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Sechs Personen hatten sich noch zu Lebzeiten bereit erklärt, sich nach ihrem Ableben kompostieren zu lassen. Es wurde festgestellt, dass die daraus entstandene "Erde wie Erde riecht" und es keine Bedenken gebe. 

Troy Hottle von der US-Umweltschutzagentur sagte der Seattle Times, es handle sich dabei um einen sehr natürlichen Vorgang, der an "Zeiten vor der industriellen Gesellschaft" erinnert. Die Hinterbliebenen dürfen die aus dem Leichnam entstandene kompostierte Erde behalten.