Auf Einladung der USA: Russisches Aufklärungsflugzeug kontrolliert US-Militäreinrichtungen

Ein russisches Aufklärungsflugzeug erhielt Überflugerlaubnis für Luftraum, der selbst für US-Passagiermaschinen tabu ist. Die USA überflogen ebenso im letzten Jahr Russland mit einem Aufklärer, um ein "Auge auf das Ausland zu werfen" - dank eines 27 Jahre alten Abkommens.

Die Vereinbarung ist als "Open Skies" bzw. "Offener Himmel" bekannt. Geschlossen im Jahr 1992 zwischen der NATO- und Warschauer-Pakt-Staaten erlaubt es den 32 Unterzeichnerländern, seit 2002 gegenseitig Aufnahmen von festgelegten Territorien zu machen. Das ermöglicht es den Teilnehmer-Ländern, zur Friedenssicherung gegnerische militärische Anlagen zu beobachten. Die russische Maschine vom Typ Tupolew 154, welche letzte Woche Zugang zu restriktivem Luftraum erhielt, ist auf der Travis Air Force Base in Nord-Kalifornien stationiert und in der Lage, hochauflösende Bilder aufzunehmen. An Bord der Maschine waren vertragsgemäß auch US-Beobachter.

Es waren die ersten Open-Skies-Flüge Russlands über den USA in diesem Jahr. Im Dezember und im März flogen US-amerikanische Aufklärungsflugzeuge über Russland. Im März überflog eine Boeing OC-135B die Städte Anadyr und Pewek im Osten Russlands. Ein internationales Team stellte dabei sicher, dass die Maschine und die Ausstattung allein der Aufklärung diente. Laut Vertrag sind dabei technische Mittel, die eine Kampfausrüstung darstellen können, verboten.

Laut US-Beamten dienten diese Flüge auch als Bestätigung für Verbündete der Vereinigten Staaten, wie die Ukraine, dass der Westen ein Auge auf das Ausland werfe.