Israelische Spionagefirma versuchte sich an US-Wahlbeeinflussung

Eine private israelische Spionagefirma versuchte sich mit fingierten Webseiten und Einträgen in Sozialen Medien an der Beeinflussung einer Regionalwahl in den USA. Ziel war späterer Einfluss auf die US-Politik, das Unternehmen scheiterte aber an zu wenig Auftraggebern.

Das US-Außenministerium berichtet, dass die israelische Spionagefirma "Psy-Group" mehrfach versuchte, mit dem jetzigen US-Präsidenten Donald Trump zusammenzuarbeiten. Laut Berichten von The New Yorker versuchten sie mindestens eine Wahl zu beeinflussen. Ein Artikel mit dem Titel "Privater Mossad zum Mieten" beschreibt jene "Psy-Group" als ein privates Unternehmen mit ehemaligen israelischen Spionen, das von Joel Zamal, Sohn eines Unternehmers aus der Bergbauindustrie, geleitet wird.

Mit Avataren und fingierten Webseiten versuchten sie sich an Wahlbeeinflussung. Yorai Benzeevi, Leiter des Tulare Krankenhauses, habe dem Unternehmen 230.000 Dollar gezahlt, um die Wahl eines Gesundheitsausschusses in Tulare, Kalifornien zu beeinflussen. Eine Schmutzkampagne gegen seine Kontrahentin, Senovia Gutiérrez, wurde auf eigens dafür geschaffenen Webseiten angestoßen. Bei einem "Hausbesuch" gab ihr eine Person an der Haustür einen Umschlag, und gleichzeitig fotografierte ein anderer die Übergabe, um "Beweismaterial für eine Bestechung" zu sichern.

Weitere Aktivitäten richteten sich gegen Studenten in den USA, die sich der Israel-Boykott-Bewegung angeschlossen haben. Im Netz wurde nach privaten Informationen über die Aktivisten gesucht, die gegen sie verwendet werden könnten. Die Auftraggeber waren zum Teil die Eltern von anderen Studenten.

Die Firma schreckte auch nicht vor Werbetouren für die Trump-Wahlkampagne und das US-Außenministerium zurück. Eine Präsentation vor Trump und Erik Prince blieb ohne Erfolg. Zwecks Präsentation für das US-Außenministerium wurde ein falsches Facebook-Profil einer Teenagerin namens Madison erstellt. Madison wurde ein christlicher Hintergrund mit Interessen auch zum Islam verpasst. Zwei Imame rekrutierten "Madison" und bauten aus der nicht existenten Person per Skype eine Muslimin auf. Die Vorstellung wurde abrupt beendet, als ein IS-Kämpfer in Rakka "Madison" einlud, ihn zu heiraten. Das Unternehmen scheiterte schließlich an der mangelnder Nachfrage. Es ließen sich nicht genügend viele Kunden als Auftraggeber finden.