"Ich habe nie gesagt, ob schnell oder langsam": Trumps Plan für Syrien-Abzug bleibt nebulös

Der angekündigte US-Truppenabzug aus Syrien dürfte sich nach einer jüngsten Äußerung des Präsidenten Donald Trump wohl über ungewisse Zeit hinziehen. Bei einer Sitzung am Mittwoch dementierte Trump Meldungen darüber und sprach von einer "nicht festgelegten Frist".

Einen Bericht über die vermeintliche Zielvorgabe von vier Monaten bezeichnete Trump als Fake News. Gemeint war ein Artikel der Zeitung The New York Times von Montag, der behauptete, Trump würde den US-Streitkräften vier Monate Zeit geben, um sich komplett aus Syrien zurückzuziehen. Dazu sagte der US-Präsident:

Ich habe nie gesagt, ob schnell oder langsam. Jemand hat 'vier Monate' gesagt, aber ich war das auch nicht. 

Diese Ungewissheit begründete das Staatsoberhaupt damit, die kurdischen Kämpfer gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syrien beschützen zu wollen.

Während das Pentagon laut einem Medienbericht von Reuters die Option erwäge, den kurdischen Milizen nach dem Abzug von US-Truppen aus Syrien deren Waffen zu überlassen, beteuerte Trump, dass die US-Truppen die Kurden vorerst nicht im Stich lassen wollen. "Wir wollen die Kurden beschützen, aber ich will in Syrien nicht für immer bleiben", so Trump, der das Land als "Sand und Tod" bezeichnete.

Trumps Rückzugsankündigung hatte viele von seinen amtierenden und ehemaligen Kollegen aus den beiden großen US-Parteien verstimmt und Spekulationen angeheizt, dass die kurdischen Milizen in Syrien der Gnade oder Ungnade des türkischen Militärs überlassen würden. Im Lichte der Vorbereitung einer türkischen Offensive in Syrien, für die Dutzende türkische Panzer bereits an die südliche Grenze des Landes verlegt wurden, erregten diese Vermutungen noch mehr Besorgnis.

Während die US-Regierung jetzt keine näheren Angaben zum kompletten Rückzug ihrer Streitkräfte aus dem kriegszerrütteten Land machte, sollen die ersten 50 US-Soldaten bereits Ende Dezember endgültig ihre Heimreise angetreten haben. Wie die türkische Zeitung Anadolu am Samstag mitteilte, hätten sie als erste Angehörige der US-Armee seit der Ankündigung des Syrien-Abzugs einen Militärstützpunkt im Nordosten des Landes geräumt und verlassen.

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