Bald mehr zivile Opfer? Trump erwägt, Krieg in Afghanistan zu privatisieren

Donald Trump liebäugelt mit dem Vorschlag von Blackwater, den Krieg in Afghanistan zu privatisieren. Mitarbeiter des Unternehmens standen wegen der Tötung irakischer Zivilisten vor Gericht. Trump ist mit den Resultaten in Afghanistan unzufrieden.

Am 16. September 2007 griffen Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Blackwater einen Diplomatenkonvoi in Bagdad an. Mit Sturmgewehren feuerten sie in eine Gruppe von Menschen. Die Angaben zur Zahl der Todesopfer bewegen sich zwischen 14 und 17 Menschen. Seit 17 Jahren herrscht Krieg in Afghanistan. Trump ist angesichts der Ergebnisse, die das US-Militär dort erbracht hat, frustriert. Neben den Taliban haben sich Kämpfer einem afghanischen Ableger des IS angeschlossen. 

Der Vorschlag zur Privatisierung des Krieges sei von Blackwater-Gründer Erik Prince vorgetragen worden, berichteten die NBC News am Sonntag. Zum ersten Mal habe Prince den Plan vergangenes Jahr vorgelegt.

Prince sagte über die Haltung des Präsidenten: 

Ich weiß, er ist frustriert. Er gab dem Pentagon, was sie wollten. Und sie haben nichts geliefert. 

Nach der Vorstellung von Prince sollten Soldaten durch private Militärs ersetzt werden. Das Netzwerk privater Soldaten würde dem Präsidenten über die Ergebnisse der Einsätze direkt Bericht erstatten. Trumps Sicherheitsberater sind jedoch gegen die Privatisierungspläne und sagten, dass derzeit über solche Pläne nicht beraten werde. 

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Die Versuche der USA, die Taliban durch Luftangriffe an den Verhandlungstisch zu zwingen, schlugen fehl. Vertreter der US-Regierung versuchten daraufhin bei einem Treffen mit Vertretern der Taliban in Katar, einen Erfolg zu erzielen, damit die Taliban und die afghanische Regierung Frieden schließen. Die Gewalt in Afghanistan aber hält an.