Reaktion auf Trumps Industriezölle: Mexiko belastet künftig Importe auf US-Schweinefleisch

Mexiko wird Schweinefleisch aus den USA mit einem 20-prozentigen Zoll als Vergeltung für die US-Handelsschranken auf Stahl und Aluminium belegen. Dies berichtet Reuters unter Berufung auf zwei Industriefunktionäre.

Mexiko hat die USA vor den bevorstehenden Zöllen auf Schweinefleisch gewarnt. Das Land kauft jährlich Schweinekeulen und -schultern im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, und 90 Prozent der Ware kommen aus den USA.

Es ist ein [Zoll von] 20 Prozent auf Beine und Schultern, frisch und gefroren [...] mit Knochen und ohne Knochen",

sagte Heriberto Hernandez, Präsident von Mexikos führendem Schweinefleisch-Produzentenverband OPORPA nach einem Treffen mit dem Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo am Montag.

Laut Hernandez werden die Zölle nicht zu einem Preisanstieg in Mexiko führen, da das Land andere Märkte habe, wo es das Fleisch kaufen kann. Funktionäre der Industrieverbände sollen Reuters erklärt haben, dass Mexiko aufgrund seiner NAFTA-Mitgliedschaft Schweinefleisch aus Kanada zollfrei erwerben könne. Ein Alternativmarkt sei außerdem die Europäischen Union.

Mexiko ist ein großer Importeur von Schweinekeulen und -schultern, da diese in den beliebtesten Gerichten des Landes, einschließlich Tacos und Carnitas, verwendet werden. In den USA bevorzugen die Kunden hingegen Rippchen und Speck.

US-Präsident Trump hat bei drei der größten US-amerikanischen Handelspartner – Kanada, Mexiko und der EU – hohe Zölle auf Stahl und Aluminium erhoben. Diese betragen 25 Prozent auf importierten Stahl und zehn Prozent auf importiertes Aluminium. Trump verhängte sie gemäß einem Gesetz von 1962, das es dem US-Präsidenten erlaubt, die Zölle auf Waren zu erhöhen oder zu senken, die er als kritisch für die nationale Sicherheit ansieht.