Gina-Haspel-Fan unterzieht sich einer Waterboarding-Imitation: "Es ist keine Folter!"

Die langjährige Geheimdienstlerin Gina Haspel soll die CIA leiten. 2002 war sie Chefin eines Geheimgefängnisses in Thailand, welches das sogenannte Waterboarding praktiziert haben soll - das als Foltermethode gilt. Nun testete ein US-MMA-Athlet es an sich.

Sollte der US-Senat ihrer Nominierung zustimmen, könnte Gina Haspel bald die erste Frau an der Spitze der CIA sein. Die 61-Jährige ist jedoch nicht unumstritten - sie soll, so behaupten Gegner, an der Folter von Gefangenen durch den Auslandsgeheimdienst der USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beteiligt gewesen sein. Haspel wird vorgeworfen, sie sei später zudem an der illegalen Zerstörung von Videos beteiligt gewesen, die  Verhöre dieser Art dokumentiert haben sollen.

Bush-Regierung erlaubte "verschärfte Verhörmethoden"

Die Terrorverdächtigen sollen durch sogenanntes Waterboarding - simuliertes Ertränken - auch "verschärften Verhörmethoden" unterzogen worden sein, wie die damals gebräuchliche Bezeichnung dafür lautete. Die Methode war während der Amtszeit von Präsident George W. Bush legal, wurde aber später von dessen Nachfolger Barack Obama verboten.

Bei einer Nominierungsanhörung im US-Senat am vergangenen Mittwoch schwor Haspel jedenfalls der Folter ab. Das Verbot von Folter für den Auslandsgeheimdienst wolle sie "ohne Einschränkung" beibehalten. Sie würde die brutalen Verhörmethoden der Vergangenheit oder andere unmoralische Handlungen nicht erlauben, selbst wenn sie zu dem Zeitpunkt wieder legal wären, sagte Haspel.

MMA-Kämpfer absolviert Waterboarding im Selbstversuch

Ein offenbarer Haspel-Fan wollte unterdessen, wie es scheint, der Kritik an der möglichen neuen CIA-Chefin gegensteuern und unterzog sich für die Dauer von 45 Minuten selbst einem Waterboarding. Im Anschluss an das simulierte Ertrinken kam er zu dem Schluss: "Es ist keine Folter!"

Der MMA-Athlet und nach eigenen Angaben "Scharfschütze, Ranger und unbeugsamer Amerikaner" Jim Kennedy schrieb auf seinem Twitter-Profil: 

Wir haben das gestern fast 45 Minuten lang gemacht. Der durchschnittliche Takt lag zwischen 10 und 60 Sekunden. Sie können versuchen, den Atem anzuhalten, aber das Wasser läuft den Nebenhöhlen entlang hinunter. Schlicht und einfach. Es ist keine Folter.

Ob die Kandidatin für die oberste Führungsfunktion im Geheimdienst diese Form der Schützenhilfe für hilfreich erachtet, ist indessen unklar.

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