Trump meschugge? US-Abgeordnete befragen Psychiaterin nach "seelischer Stabilität" des Präsidenten

Die Sorge muss groß sein: Abgeordnete des US-Kongresses habe eine renommierte Psychiaterin der Yale-Universität nach der "seelischen Stabilität" von US-Präsident Präsident Trump befragt. Das Weiße Haus reagierte verärgert und bezeichnete die Aussagen der Expertin als "lächerlich".

Ist der mächtigste Mann der Welt verrückt? Zumindest scheinen einige Abgeordnete des US-Kongresses ernsthafte Zweifel an der mentalen Tüchtigkeit des US-Präsidenten zu haben. Immerhin baten sie eine bekannte Psychiaterin um ihre Einschätzung in diesem "Fall".

Laut dem US-Nachrichtensender CNN und der Zeitung Politico konsultierten die Abgeordneten die Professorin Bandy Lee von der Yale-Universität in Connecticut bereits Anfang Dezember. Lee hat ein Buch mit dem Titel "The Dangerous Case of Donald Trump" (Der gefährliche Fall Trump) herausgegeben, in dem 27 Psychologen und Psychiater die psychische Gesundheit von US-Präsident Donald Trump auf der Grundlage seiner Rede und seines Verhaltens im Laufe seines langen öffentlichen Lebens bewerten.

Sie kommen zu dem Schluss, dass er eine ernste Gefahr für das Land und die Welt darstellt. Die psychische Gesundheit des Präsidenten beeinträchtige die psychische Gesundheit der Menschen in den Vereinigten Staaten. Zudem setze er das Land einem ernsten Risiko aus, in einen Krieg verwickelt zu werden. Auch die Demokratie selbst werde wegen des pathologischen Narzissmus Trumps, und seiner Soziopathie, untergraben. Die Präsidentschaft Trumps stelle einen Notfall dar.

Die Gruppe der US-Abgeordneten, die nun Rat bei Bandy Lee suchten, umfasste laut CNN etwa ein Dutzend Abgeordnete, die meisten von ihnen Mitglieder der oppositionellen Demokratischen Partei. Allerdings soll auch ein Senator der Republikanischen Partei dabei gewesen sein - doch die Professorin mag seinen Namen nicht nennen.

Die Abgeordneten sagten, sie seien beunruhigt angesichts der Gefahr, welche die "seelische Instabilität" des Präsidenten für die USA bedeute, erklärte Lee gegenüber CNN. Allerdings widerspricht es den professionellen Richtlinien des Verbandes der US-Psychiater, den Zustand eines Menschen zu diagnostizieren, ohne ihn persönlich getroffen zu haben.

Die Reaktion des Weißen Hauses ließ nicht lange auf sich warten. Sprecherin Sarah Sanders nannte die Äußerungen der Psychiaterin "beschämend und lächerlich". Wenn Trump für das Amt nicht geeignet sei, "dann wäre er wahrscheinlich nicht da, wo er sich gerade befindet", so Sanders. Zudem hätte er in diesem Fall bei den Vorwahlen der Republikanischen Partei zur Kandidatenkür wohl kaum die innerparteilichen Rivalen schlagen können.

Für die Absetzung eines US-Präsidenten braucht es das sogenannte "Impeachement"-Verfahren. Das geht jedoch nur, wenn sich im US-Senat eine Zweidrittelmehrheit findet. Es gibt jedoch noch eine zweite Möglichkeit, um einen Präsidenten loszuwerden: Laut einer Bestimmung aus dem Jahr 1967 können der Vizepräsident und die Hälfte des Kabinetts erklären, dass der Präsident nicht in der Lage sei, sein Amt auszuüben und die damit verbundenen Pflichten zu erfüllen.

Doch es wäre ein Novum, wenn es dazu kommen sollte. Bislang wurde noch kein Präsident in den USA seines Amtes enthoben.