Staatsschulden: Moody’s senkt Ausblick für die USA auf negativ

Als letzte der großen Ratingagenturen senkt nun auch Moody’s den Daumen über den USA. Hohe Staatsschulden bei hohen Zinsen belasten den Haushalt. Zuvor hatten bereits Fitch und S&P den USA die Bestnote entzogen.

Auch die Ratingagentur Moody's droht den USA die Bestnote zu entziehen und senkt den Ausblick von "stabil" auf "negativ". Den Vereinigten Staaten werden ihr enormes Haushaltsdefizit und die gestiegenen Zinsen zum Verhängnis. Zuvor hatte bereits die Ratingagentur Fitch den Daumen über den USA gesenkt. Die Agentur ist besorgt angesichts der ausufernden Staatsschulden und der damit verbundenen Zinslast. 

"Die anhaltende politische Polarisierung innerhalb des US-Kongresses erhöht das Risiko, dass aufeinanderfolgende Regierungen keinen Konsens über einen Haushaltsplan erzielen können, mit dem der Schuldenanstieg verlangsamt werden könnte", sagte die Agentur in einer Erklärung der Nachrichtenagentur Reuters.

Laut den Analysten von Moody's führe die Kombination von hohen Zinsen und gleichzeitig ausbleibenden konkreten Maßnahmen zu zusätzlichen Belastungen des Haushalts. 

Im September hat das Schuldenniveau der USA die Marke von 33 Billionen Dollar durchbrochen. Erst im Juni wurde die gesetzlich festgelegte Schuldenobergrenze angehoben, um einen technischen Zahlungsausfall der USA zu vermeiden. 

"Die Zinssätze haben sich erheblich und strukturell nach oben verschoben", sagte William Foster, Senior Credit Officer bei Moody’s, in einem Interview mit Bloomberg. "Dies ist das neue Umfeld für Kredite. Wir gehen davon aus, dass diese höheren Zinssätze den Haushalt mit etwa sechs Prozent des BIP oder etwas darüber belasten werden. Das bedeutet, dass sich die USA die Aufnahme weiterer Schulden immer weniger leisten können."

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