Studie: Die meisten US-Soldaten sind fettleibig oder übergewichtig

Die gemeinnützige Organisation "American Security Project" warnte davor, dass die derzeitige Entwicklung des Körperumfangs der US-Soldaten eine "ernsthafte Bedrohung" für die Einsatzfähigkeit der US-Streitkräfte darstellt.

Mehr als die Hälfte der aktiven Mitglieder der US-Streitkräfte sind übergewichtig oder fettleibig, berichtet die New York Post (NYP) unter Berufung auf eine aktuelle Studie. Die militärische Führung teilte dem US-Kongress im Mai mit, dass die Armee, die Marine und die Luftwaffe ihre Rekrutierungsziele in diesem Jahr nicht erreichen werden, da die Zahl der geeigneten Kandidaten schrumpft.

Der Artikel der NYP von Freitag stützte sich stark auf einen Bericht, der in der vergangenen Woche von der gemeinnützigen Organisation American Security Project (Amerikanisches Sicherheitsprojekt/ASP) veröffentlicht wurde. Der Bericht trägt den Titel "Combating Military Obesity: Stigma's Persistent Impact on Operational Readiness" (Bekämpfung von Fettleibigkeit im Militär: Die anhaltenden Auswirkungen der Stigmatisierung auf die Einsatzbereitschaft). In dem Dokument gibt ASP an, dass 68 Prozent der aktiven Soldaten übergewichtig sind oder an Fettleibigkeit leiden.

Außerdem wird darauf hingewiesen, dass sich die Fettleibigkeitsrate unter Militärangehörigen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt habe. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass übermäßiges Körperfett der wichtigste Ausschlussgrund für Bewerber sei, die sich für den Militärdienst bewürben, und es "eine der Hauptursachen für Verletzungen im Dienst und medizinische Entlassungen" sei.

Das ASP argumentierte, dass dieser Trend eine "ernste Bedrohung" für die nationale Sicherheit darstelle und die "Stärke und Einsatzfähigkeit der Streitkräfte" untergrabe:

"Die Identifizierung, Diagnose und Behandlung von Fettleibigkeit bei Soldaten an der vordersten Front unserer nationalen Verteidigung kann letztlich über das langfristige Überleben der Streitkräfte entscheiden."

Um dieses Problem anzugehen, empfiehlt die Organisation häufigere Kontrolluntersuchungen mit Schwerpunkt auf dem Body-Mass-Index der Soldaten, verbunden mit proaktiver Beratung und medizinischem Rat.

Rekrutierungsquote der USA auch 2023 nicht erfüllt

Nach Angaben des Pentagons, die der Zeitung Stars and Stripes vorliegen, ist weniger als ein Viertel der Amerikaner im Alter von 17 bis 24 Jahren sowohl akademisch als auch körperlich für den Militärdienst qualifiziert. Im Juni berichtete Military.com, dass die US-Spezialeinheiten – die "Green Berets" – in vier der letzten fünf Jahre die Einberufungsquoten nicht erfüllen konnten, weil es an geeigneten Kandidaten mangelte.

Einen Monat zuvor hatte Heeresministerin Christine Wormuth dem Kongress mitgeteilt, dass die Rekrutierungsquote auch in diesem Jahr nicht erreicht werden würde, nachdem es bereits im letzten Jahr nicht gelungen sei, 15.000 Soldaten oder 25 Prozent des Ziels zu rekrutieren. Das Rekrutierungskommando der US-Armee nannte als Gründe den angespannten Arbeitsmarkt, aber auch die Tatsache, dass mehr als sieben von zehn jungen Amerikanern aufgrund von Problemen wie Fettleibigkeit, Drogenkonsum und psychischen Erkrankungen nicht für den Militärdienst geeignet sind.

Im April wurde auf dem Onlineportal Military.com berichtet, dass die US-Luftwaffe ihre Richtlinien für Fettleibigkeit gelockert hat und männlichen Rekruten einen Körperfettanteil von bis zu 26 Prozent erlaubt, bei Frauen liegt die Obergrenze sogar bei 36 Prozent. Die bisherigen Grenzwerte lagen bei 20 Prozent für Männer und 28 Prozent für Frauen.

Mehr zum Thema – Nikki Haley: USA brauchen ein Angriffs- und kein Verteidigungsministerium