US-Medien: Moral von US-Präsident Biden und seinem Team im Keller

Einem Artikel von Politico zufolge sinke die Moral des US-Präsidenten Joe Biden und seiner Mitarbeiter im Weißen Haus, da diese Regierung nicht in der Lage zu sein scheine, die zahlreichen Herausforderungen zu bewältigen, die das Land fest im Griff halten.

Interne Spannungen im Weißen Haus sollen aufgrund gegenseitiger Beschuldigungen und von Panik vor möglichen Personaländerungen zugenommen haben. Das berichtet das US-amerikanische Nachrichtenportal Politico unter Berufung auf fünf anonyme US-Beamte und Politiker der Demokratischen Partei, die der Biden-Regierung nahestehen. Das Portal schreibt:

"Präsident Joe Biden und seine Mitarbeiter sind zunehmend frustriert, weil sie nicht in der Lage sind, das Blatt gegen eine Kaskade von Herausforderungen zu wenden, die die Regierung zu überwältigen drohen."

Zu den Hürden zählt Politico Themen wie die weltweit ansteigende Inflation, steigende Kraftstoffpreise, Russlands Offensive in der Ukraine, das mögliche Wiederaufflammen der Pandemie, der Streit um Abtreibungsrechte und die Unfähigkeit des US-Kongresses, ein umfassendes Waffengesetz für die USA zu verabschieden.

Die Politico-Quellen berichteten auch, Biden sei besonders verärgert darüber, dass seine Umfragewerte sogar unter die seines Vorgängers Donald Trump gesunken sind, den Berichten zufolge Biden privat als "den schlechtesten Präsidenten der Geschichte" und als "eine existenzielle Bedrohung für die Demokratie der Nation" bezeichnet haben soll.

Adrienne Elrod, eine leitende Beraterin in Bidens Übergangsteam, wird von Politico so zitiert:

"Wir sind frustriert und alle Demokraten – nicht nur das Weiße Haus, sondern jeder, der eine Plattform hat – müssen die Amerikaner besser daran erinnern, wie schrecklich es wäre, wenn die Republikaner die Kontrolle übernehmen würden."

Das Weiße Haus plant angeblich auch, seine Angriffe auf die Republikanische Partei vor den anstehenden Zwischenwahlen im November zu verstärken. Diese Aufgabe wurde jedoch unter anderem durch den jüngsten "Massenexodus" beim Personal für Kommunikation dieser Regierung erschwert, darunter auch die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sowie mehrere stellvertretende Presseberater.

Nachdem sich mehrere Mitglieder von Bidens engstem Kreis darüber beschwert hatten, dass seine Mitarbeiter Biden "mit Samthandschuhen angefasst" hätten, indem sie ihn nicht häufiger auf Reisen geschickt hätten, plane das Weiße Haus Berichten zufolge nun, Biden wieder ins Rampenlicht zu rücken, indem es ihn eine Reihe von Reisen unternehmen lässt, um die Fortschritte seiner Regierung hervorzuheben, die gemacht werden – auch wenn es sich nur um kleine Fortschritte handelt.

Eine Person, die dem Präsidenten "nahe steht", sagte gegenüber Politico, dass mehrere Personen in der Regierung darauf gedrängt hätten, Biden "mehr von seiner authentischen, sympathischen, wenn auch zu Fauxpas neigenden Art" zu zeigen und mehr Momente zuzulassen, in denen "Biden Biden sein darf". Zuvor hatte sich der Präsident selbst darüber beschwert, dass er nicht genug mit den Wählern interagieren kann.

Der stellvertretende Pressesprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, reagierte auf den Artikel von Politico mit der Feststellung, dass "diese Darstellung des Weißen Hauses einfach nicht der Realität entspricht". Er wies auch darauf hin, dass keine der Behauptungen in dem Artikel vor der Veröffentlichung mit dem Kommunikationsteam des Weißen Hauses überprüft wurde.

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