Organisatoren des Freedom Convoy in Kanada festgenommen

Zwei Schlüsselfiguren der Proteste gegen die COVID-19-Impfpflicht für Lkw-Fahrer in Kanada sind in der Landeshauptstadt Ottawa am 18. Februar festgenommen worden.

Am Donnerstag hat die Polizei von Ottawa mindestens zwei führende Organisatoren der "Freedom Convoy"-Proteste von Lkw-Fahrern gegen die Einschränkungen im Zusammenhang mit COVID-19 festgenommen. Damit versucht die kanadische Regierung weiterhin, die Demonstration zu unterbinden.

Festgenommen wurden die, wie es heißt, Organisatoren der Proteste Tamara Lich und Chris Barber, nachdem die Polizei von Ottawa Notstandsbefugnisse erhalten hatte und auch bereits Versuche unternahm, die Proteste in Kanadas Hauptstadt etwa mit Einzäunungen zu unterbinden.

Im Internet kursierende Videoaufnahmen zeigen, wie der Organisator Chris Barber von der Polizei festgenommen wurde, als er die Straße entlangging. Er wurde in ein Polizeifahrzeug gesetzt und abgefahren. Die Organisatorin Tamara Lich wurde später am Tag ebenfalls festgenommen. Was den beiden Organisatoren genau zur Last gelegt wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Der kommissarische Polizeiintendant von Ottawa Steve Bell hatte bereits am Donnerstag gewarnt, dass ein hartes Durchgreifen gegen die Demonstranten "unmittelbar bevorsteht":

"An die Protestierenden: Wenn ihr noch als euer eigener Herr gehen wollt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür."

Andernfalls drohte er, "gesetzeskonforme Methoden einzusetzen, um die ungesetzlichen Demonstranten zu entfernen."

Auf dem Twitter-Konto FreedomConvoy2022 kündigten die Protestierenden jedoch an, trotz der Festnahmen weiterzumachen:

"Tamara Lich ist verhaftet worden, aber wir werden weiter die Stellung halten. "

Kanadas Premierminister Justin Trudeau berief sich am Montag auf Notstandsbefugnisse, um die Proteste zu beenden. Er ließ Bankkonten einfrieren, die mit der Demonstration in Verbindung standen und drohte sogar damit, den Teilnehmern ihre Haustiere wegnehmen zu lassen:

"Wir können und werden nicht zulassen, dass illegale und gefährliche Aktivitäten weitergehen."

Dies ist der zweite Einsatz von Notstandsbefugnissen in der gesamten Geschichte Kanadas überhaupt.

Unterdessen beschuldigt die kanadische Regierung die Demonstranten, einen Putsch zu planen. Zudem versucht sie, die Lastwagenfahrer, die seit vergangenem Monat in Ottawa gegen Einschränkungen im Zusammenhang mit COVID-19 und Impfvorschriften protestieren, als Rechtsextremisten zu brandmarken.

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