Moskau weist Washingtons Behauptung über russisches False-Flag-Video zurück: Erinnert an Irak-Lüge

Behauptungen der USA, Russland plane einen Vorfall unter falscher Flagge in der Ukraine, erinnere an die Lügen der USA im Jahr 2003 über Massenvernichtungswaffen im Irak, so die russische Botschaft in Washington. Derartige Anschuldigungen seien typisch für Washington.

Russlands Botschaft in den USA hat am Freitag in einer auf Facebook veröffentlichten Erklärung die Behauptungen der US-Regierung über angebliche Pläne Russlands für eine Falschflaggen-Aktion in der Ukraine als "kreativ" und "typisch" bezeichnet.

Am Donnerstag behauptete das Pentagon erneut, die USA hätten Informationen erhalten, wonach Moskau einen "vorgetäuschten Angriff durch ukrainische Militär- oder Geheimdienstkräfte" gegen "russisches Hoheitsgebiet" oder "russischsprachige Menschen" als Vorwand für eine Invasion plane. Der Pressesprecher des US-Verteidigungsministeriums John Kirby erklärte:

"Wir glauben, dass Russland im Rahmen dieses vorgetäuschten Angriffs ein sehr anschauliches Propagandavideo produzieren würde, in dem Leichen und Schauspieler zu sehen wären, die Trauernde und Bilder von zerstörten Orten zeigen würden."

Russischen Diplomaten in Washington zufolge handelt es sich bei dieser Anschuldigung jedoch um eine glatte Lüge und eine Fälschung auf demselben Niveau wie die Behauptungen der USA vor dem Einmarsch in den Irak im Jahr 2003. In der Erklärung der Botschaft heißt es:

"Wir sind nicht überrascht von dem neuen 'kreativen' Szenario, das die Pressesprecher des US-Außenministeriums und des US-Verteidigungsministeriums am 3. Februar über die angebliche Vorbereitung einer Operation unter 'falscher Flagge' gegen die Ukraine durch Russland skizziert haben."

"Dies ist typisch für die Vereinigten Staaten. Die internationale Gemeinschaft erinnert sich an die Fälschungen, die die USA für ihre militärischen Interventionen in der ganzen Welt verwendet haben, darunter das bekannte Fläschchen von Colin Powell."

Die diplomatische Vertretung bezog sich auf die inzwischen berühmt gewordene Rede des ehemaligen US-Außenministers Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat Anfang 2003, als er ein Reagenzglas mit weißem Pulver aus seiner Tasche holte, um die Welt davon zu überzeugen, dass der irakische Präsident Saddam Hussein im Besitz von biologischen Waffen war.

Zwei Jahre später, nachdem die Invasion gezeigt hatte, dass die Behauptungen falsch waren, bedauerte er seinen Auftritt und nannte ihn einen "Schandfleck" in seiner Akte.

Washingtons jüngste Anschuldigung folgt auf Behauptungen vom Januar, Russland habe eine "Gruppe von Agenten" entsandt, die in urbaner Kriegsführung ausgebildet seien. Diese sollten "Russlands eigene Stellvertreter" in der Ostukraine angreifen, um eine Invasion zu rechtfertigen. Moskau wies diese Behauptungen als "unbegründet" zurück.

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