Bestechung mit Geld und Prostitution durch Rüstungskonzern: US-Marineoffizier bekennt sich schuldig

Ein Ex-Offizier der US-Marine hat sich dazu bekannt, von einem ausländischen Rüstungsunternehmen 250.000 US-Dollar sowie intime Dienstleistungen im Austausch gegen Staatsgeheimnisse erhalten zu haben. Erwischt wurde der ehemalige Militärangehörige im Jahr 2017.

Am 26. Januar hat sich der Ex-Offizier der US-Marine Stephen Shedd vor einem Gericht in San Diego der Bestechung in zwei Fällen schuldig bekannt. Der Mann gab damit zu, eine Reihe korrupter Handlungen begangen zu haben, die nach Ansicht der Staatsanwaltschaft eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellten. Zudem soll er dazu beigetragen haben, die Marine finanziell zu betrügen. Der Staatsanwalt Randy Grossman erklärte in diesem Zusammenhang:

"Der Angeklagte hat zugegeben, dass er einer der vielen war, deren Loyalität von der Navy zu Leonard Francis wechselte. Diese Vernachlässigung der Pflichten des Angeklagten gegenüber der Marine und den Vereinigten Staaten hat schwere Konsequenzen."

Shedd gestand, von einem ausländischen Rüstungsunternehmen im Austausch gegen Staatsgeheimnisse 250.000 US-Dollar in bar und Prostitutionsleistungen erhalten zu haben. Die Informationen, die Stephen Shedd dem Unternehmen zur Verfügung stellte, halfen diesem, die US-Marine um rund 35 Milliarden US-Dollar zu betrügen. Nun soll der ehemalige Offizier am 21. Juli vor einem kalifornischen Bundesgericht verurteilt werden.

Das Geständnis von Stephen Shedd ist das jüngste im Prozess, der wegen der fülligen Gestalt der Hauptfigur des Falls als "Fat Leonard" bekannt ist. Er gilt als einer der schwersten Korruptionsskandale der Marine. Insgesamt wurden 34 Marinebeamte, Mitarbeiter von Rüstungsunternehmen sowie dem Unternehmen GDMA (das in Singapur ansässige Unternehmen Glenn Defense Marine Asia) wegen Straftaten im Zusammenhang mit dem Verfahren angeklagt. Bereits 28 Personen bekannten sich schuldig.

Nach Angaben des Justizministeriums sollen Shedd und die anderen Offiziere "Sexpartys mit Prostituierten sowie luxuriöse Abendessen und Reisen" als Gegenleistung für militärische Geheimnisse und einen "erheblichen Einfluss" des Unternehmens GDMA erhalten haben. Glenn Defense Marine Asia wurde von dem malaysischen Staatsbürger Leonard Glenn Francis gegründet. Der Geschäftsmann war im Bereich der Umsetzung von Verteidigungsverträgen tätig. Francis selbst hatte sich 2015 schuldig bekannt.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die von Shedd und anderen zur Verfügung gestellten Informationen der GDMA geholfen haben, neue Verträge abzuschließen und der Marine 35 Milliarden Dollar in Rechnung zu stellen, etwa für die Bereitstellung von Schleppern oder die Abfallbeseitigung für Schiffe im Hafen. Die Angeklagten hatten sich dabei für die Interessen der GDMA eingesetzt.

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