Behörden im US-Bundesstaat Kalifornien haben Klage gegen den Einzelhandelsriesen Walmart eingereicht. Darin wird behauptet, dass das Unternehmen illegal gefährliche Abfälle in einer Größenordnung von "mehr als einer Million Stück pro Jahr" auf Mülldeponien im ganzen Bundesstaat entsorge.
Das Unternehmen soll in den vergangenen sechs Jahren jeweils rund 73 Tonnen Sondermüll, darunter Lithiumbatterien, Pestizide, Spraydosen und Reinigungsmittel, illegal entsorgt haben. Laut der Klage entsorgte Walmart auch "vertrauliche Kundeninformationen" auf diesen Deponien. Der Generalstaatsanwalt von Kalifornien Rob Bonta erklärte:
"Walmarts eigene Prüfungen haben ergeben, dass das Unternehmen jedes Jahr mehr als eine Million gefährliche Abfälle auf lokalen Mülldeponien entsorgt. Von dort können diese Produkte als giftige Schadstoffe in das Trinkwasser des Staates oder als gefährliche Gase in die Luft gelangen."
Er fügte hinzu, dass die Klage als Warnung an die "schlimmsten Übeltäter" des Staates dienen solle.
Walmart bezeichnete die Klage als ungerechtfertigt und erklärte dem Nachrichtensender CNN, dass man sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen werde.
Im Jahr 2010 erzielte die Generalstaatsanwaltschaft von Kalifornien mit dem Unternehmen in derselben Angelegenheit einen Vergleich im Wert von 25 Millionen US-Dollar. Bei einer Inspektion im Jahr 2015 wurde jedoch festgestellt, dass Walmart weiterhin illegal Abfall entsorgte. Meredith Williams, die Direktorin der Behörde für die Kontrolle toxischer Abfälle, erklärte diesbezüglich:
"Trotz wiederholter Zwangsmaßnahmen gegen Walmart in den vergangenen zwei Jahrzehnten verstößt das Unternehmen konsequent – und wissentlich – gegen die kalifornischen Umweltschutzgesetze."
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