Der Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses Thomas Massie hat mit einem Familienfoto für Aufregung in den sozialen Netzwerken gesorgt. Auf der am 4. Dezember auf Twitter veröffentlichten Aufnahme sieht man den Republikaner im Kreis seiner Familie. Jeder hält zudem eine solide Schusswaffe. Der Politiker wünscht seinen Anhängern frohe Weihnachten und bittet Santa Claus, seine Familie mit Munition zu bescheren.
Massie veröffentlichte das Foto nur wenige Tage, nachdem ein 15-Jähriger an einer Schule im Bundesstaat Michigan vier Mitschüler erschossen und weitere sieben Menschen verletzt hatte. Die Staatsanwaltschaft beschuldigte den Zehntklässler unter anderem des vierfachen Mordes und Terrorismus mit Todesfolge. Am Samstag nahm die US-Polizei in Detroit die flüchtigen Eltern des Schützen fest. Die beiden Mittvierziger plädierten vor Gericht auf nicht schuldig. Sie seien von den Ereignissen genauso "erschüttert" wie alle anderen Menschen. Staatsanwältin Karen McDonald erklärte, die Eltern hätten das Unglück verhindern können. Sie hätten die Tatwaffe gekauft, ihrem minderjährigen Sohn Zugang zu der Pistole gewährt und Warnungen ignoriert.
Der Tweet des Republikaners empörte viele US-Bürger. Manuel Oliver, der im Jahr 2018 bei einer Schießerei an einer Schule im Bundesstaat Florida seinen Sohn verloren hatte, sagte der CNN, dies solle den US-Bürgern anschaulich zeigen, wen sie wählen sollten und wen nicht.
"Das ist ein großer Teil des Problems. Wir haben gewählte Führungspersonen wie diese, und ich weiß nicht, ob sie ironisch oder lustig wirken wollen. Aber das ist geschmacklos."
Fred Guttenberg, dessen Tochter Jaime Taylor im selben Schulmassaker in Florida ums Leben gekommen war, reagierte auf Massies Tweet mit den "Familienfotos". Der Mann zeigte das letzte Foto seiner Tochter und eine Aufnahme ihres Grabes. Die Familie des Michigan-Schützen dürfte ähnliche Weihnachtsfotos wie Massie geschossen haben.
Das Waffenrecht in den USA unterscheidet sich je nach Bundesstaat, aber Schusswaffen wie Pistolen und Sturmgewehre sind meist verhältnismäßig leicht zu bekommen. Strengere Waffengesetze scheitern in der Regel an den Republikanern im Kongress und an der mächtigen Waffenlobby.
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