Facebook: 100-Milliarden-Dollar-Klage wegen schädlicher Auswirkung der Inhalte auf Kinder

Facebook soll fehlerhafte Algorithmen nicht behoben und negative Auswirkungen seiner Inhalte auf Kinder ignoriert haben. Das Unternehmen sieht die Anschuldigungen als unbegründet. Nun ist der Onlinedienst in den USA mit einer 100-Milliarden-Dollar-Klage konfrontiert.

Der Generalstaatsanwalt im US-Bundesstaat Ohio Dave Yost hat Klage gegen den Facebook-Konzern, der kürzlich in Meta umbenannt wurde, wegen dessen fehlerhafter Algorithmen und schädlicher Auswirkungen auf Kinder eingereicht.

In den Gerichtsdokumenten heißt es, dass die Geschäftsführung des Konzerns zwischen April und Oktober 2021 gegen das US-Bundeswertpapiergesetz verstoßen habe, indem sie die Öffentlichkeit absichtlich über ihre Algorithmen und die negativen Auswirkungen ihrer Produkte auf Minderjährige in die Irre führte, um Gewinne zu steigern. In einer Erklärung am Montag verkündete Yost:

"Facebook (Meta) hat behauptet, sich um unsere Kinder zu kümmern und Online-Trolle auszumerzen. In Wirklichkeit hat es jedoch aus Profitgründen Elend und Zwietracht geschaffen."

Laut dem Beamten "kam die Wahrheit ans Licht", als Anfang dieses Jahres ein Dossier über das Fehlverhalten des Konzerns veröffentlicht wurde. Die sogenannten Facebook Files beruhen auf internen Dokumenten eines ehemaligen Mitarbeiters. Hierin wird behauptet, dass die Algorithmen des sozialen Netzwerks potenziell gefährliche Inhalte fördern. So wurde zum Beispiel Mädchen mit Magersucht empfohlen, Gruppen zu abonnieren, in denen über Gewichtsabnahme diskutiert wurde.

In den Leaks wird zudem behauptet, dass Hassreden sowie radikale und sogar extremistische Inhalte gefördert oder aufgrund von Mängeln im System der Plattform, die das Unternehmen angeblich gekannt, aber ignoriert haben soll, nicht herausgefiltert wurden. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg versicherte damals, dass die Anschuldigungen verleumderisch seien und das Unternehmen niemals Gewinne über das Wohlergehen der Nutzer gestellt habe.

Die Klage gegen das soziale Netzwerk wurde im Auftrag der Investoren von Meta und des Rentenfonds der Angestellten im öffentlichen Dienst im Bundesstaat Ohio (OPERS) eingereicht. Die Kläger verlangen von Meta insgesamt 100 Milliarden US-Dollar Schadensersatz und fordern vom Management des Unternehmens Maßnahmen zu ergreifen, um die begangenen Fehler zu beheben und die Investoren nicht erneut in die Irre zu führen.

Meta-Sprecher Joe Osborne äußerte sich zu der Klage wie folgt:

"Die Klage ist unbegründet und wir werden uns energisch verteidigen."

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