Berichte: FBI durchsucht mutmaßliches Haus des russischen Oligarchen Oleg Deripaska in Washington

FBI-Beamte durchsuchten Berichten zufolge ein Anwesen in der US-Hauptstadt, das dem russischen Geschäftsmann und Milliardär Oleg Deripaska gehören soll. Die Behörde bestätigte, dass die Razzia auf richterliche Anordnung erfolgt war. Der Grund für den Einsatz war zunächst unklar.

Am Dienstag veröffentlichte NBC-Korrespondentin Laura Strickler auf ihrem Twitter-Account Foto- und Videoaufnahmen des Hauses in Washington, dessen Gelände durch das FBI besetzt und abgesperrt worden war. Die Journalistin schrieb, dass die Immobilie Oleg Deripaska gehöre.

Deripaskas Vertreter bestätigte am Dienstag, dass das Anwesen sowie ein weiteres Haus in New York durchsucht worden waren, und fügte hinzu, dass dies im Zusammenhang mit den US-Sanktionen stehe. Allerdings gehöre keine der beiden Immobilien Deripaska persönlich, sondern seinen Verwandten, fügte der Sprecher hinzu.

Das FBI hatte sich zunächst geweigert, sich gegenüber Reportern vor Ort zu der laufenden Razzia zu äußern, bestätigte aber später gegenüber RIA Nowosti, dass die Immobilie auf der Grundlage eines Gerichtsbeschlusses durchsucht werde. Den genauen Grund für die Durchsuchungen nannte das FBI nicht.

Nach den Katasterunterlagen von Washington gehört das Haus der im US-Bundesstaat Delaware eingetragenen Gesellschaft Hestia International LLC. Die Washington Post hatte zuvor unter Berufung auf eigene Quellen geschrieben, dass dieses Unternehmen mit Deripaska in Verbindung stehe.

Die USA werfen Deripaska mögliche Beteiligung an Geldwäsche, Erpressung, mögliche Verbindung zur organisierten Kriminalität und "illegales Abhören eines Regierungsbeamten" vor. Im Jahr 2018 hatte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen Deripaska verhängt, nachdem die Behörde behauptet hatte, der 53-Jährige habe im Interesse der russischen Regierungsvertreter gehandelt. Das Vermögen des Gründers des Aluminiumkonzerns RUSAL wurde von Forbes im Jahr 2021 auf 3,8 Milliarden US-Dollar geschätzt.

In einer Stellungnahme zu dem Schritt bezeichnete Deripaskas Anwalt den Unternehmer als "Opfer" der "allgemeinen Hysterie" um die als "Russiagate" bekannt gewordenen Ereignisse. Der Oligarch hatte versucht, die US-Regierung wegen der Sanktionen zu verklagen, der Fall wurde jedoch von einem Bundesrichter abgewiesen.

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