Einspruch kanadischer Regierung abgelehnt: Indigene bekommen Milliarden-Dollar-Entschädigung

Ein Bundesgericht in Kanada hat den Einspruch der kanadischen Regierung gegen ein Urteil zugunsten der Entschädigung Indigener abgelehnt. Im Mai waren in einem ehemaligen Internat für Indigene ein Massengrab gefunden worden, wodurch das Thema wieder in den Fokus gerückt war.

Ein Bundesgericht in Kanada hat den Einspruch der kanadischen Regierung gegen ein Urteil zugunsten der Entschädigung Indigener abgelehnt. Das Thema war wieder in den Vordergrund gerückt, nachdem im Mai dieses Jahres in einem ehemaligen Internat für Indigene ein Massengrab entdeckt worden war.

Vor zwei Jahren hatte das kanadische Menschenrechtsgericht festgestellt, dass die Regierung indigene Kinder, die in Reservaten leben, "vorsätzlich und rücksichtslos" diskriminiert hat. Laut dem Urteil muss der Staat jedem indigenen Kind, das von seiner Familie getrennt wurde, 40.000 Dollar auszahlen. Justin Trudeaus Regierung ging dagegen jedoch in Berufung.

Am Mittwoch erklärte Bundesrichter Paul Favel die Entschädigungsentscheidung dennoch für rechtmäßig. Indigene Menschen gehören ihm zufolge zu den "am stärksten benachteiligten und marginalisierten Mitgliedern der kanadischen Gesellschaft". Das Menschenrechtsgericht habe versucht, die Diskriminierung zu beheben.

Trudeaus Regierung wird heftig dafür kritisiert, gegen die Entschädigungsentscheidung in Berufung gegangen zu sein. Laut den Kritikern steht der Schritt nicht im Einklang mit dem Kampf gegen Diskriminierung, der Wahrung von Menschenrechten und der erklärten Versöhnungspolitik.

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