Kanada: 160 weitere Gräber von indigenen Kindern entdeckt

In Kanada gab es einen erneuten grausigen Fund: Mehr als 160 Gräber sind auf einem Schulgelände auf der Penelakut-Insel entdeckt worden. In den Gräbern werden Leichen von indigenen Kindern vermutet. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau zeigt sich schockiert.

Mehr als 160 Gräber wurden auf dem früheren Schulgelände auf der Penelakut-Insel entdeckt. Das sagte der Chef des Stammes der Penelakut, Joan Brown. In dem Internat auf der kleinen Insel nur wenige Seemeilen westlich von Vancouver wurden vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1975 Kinder von Ureinwohnern unterrichtet.

Trudeau zeigte sich geschockt. "Es bricht mir das Herz", sagte Trudeau nach den Bekanntwerden des neuerlichen Fundes. Er ergänzte:

"Wir können diejenigen, die umgekommen sind, nicht zurückbringen, aber wir können und werden die Wahrheit ans Licht bringen und weiterhin mit den indigenen Gemeinschaften zusammenarbeiten, um die Diskriminierung und strukturellen Rassismus zu bekämpfen."

Zuletzt hing die Landesfahne am kanadischen Parlament am Nationalfeiertag am 1. Juli auf halbmast. Damit wollte die Regierung auf den Fund von Hunderten Gräbern bei früheren Internaten für indigene Kinder hinweisen. Nun sind erneut anonyme Grabstellen gefunden worden.

In den vergangenen Wochen waren in Kanada bereits mehr als tausend anonyme Massengräber indigener Kinder in der Nähe von vier verschiedenen Internaten entdeckt worden. Die Funde sorgten landesweit für Entsetzen.

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