Kanada: Weiterer Leichenfund setzt katholische Kirche unter Druck

In Kanada steht die katholische Kirche am Pranger. Nahe eines ehemaligen Internats der Kirche für indigene Kinder sind 182 unmarkierte Gräber entdeckt worden. Ob es sich um Kinder aus der Einrichtung im Westen Kanadas handelt, ist noch unklar. Dies ist bereits der dritte Fund dieser Art innerhalb weniger Monate.

In Kanada steht die katholische Kirche am Pranger. Nahe eines ehemaligen Internats der Kirche für indigene Kinder sind 182 unmarkierte Gräber entdeckt worden. Ob es sich um Kinder aus der Einrichtung im Westen Kanadas handelt, ist noch unklar. Dies ist bereits der dritte Fund dieser Art innerhalb weniger Monate. In der Umgebung ähnlicher katholischer Einrichtungen waren bereits jeweils 215 und 751 unmarkierte Gräber entdeckt worden. Kurz darauf brannten mehrere Kirchen in indigenen Gebieten bis auf die Grundmauern nieder.

Die Polizei ermittelt wegen möglicher Brandstiftung und prüft eine Verbindung zwischen der Kirche und den Kinderleichen. Der kanadische Premier Justin Trudeau fordert vom Vatikan eine vollständige Aufklärung und Antworten. Er hofft, dass sich der Papst "für die Handlungen der katholischen Kirche in der kanadischen Geschichte entschuldigen wird". Ab dem Jahr 1874 waren in kirchlichen Einrichtungen indigenen Kindern europäische Werte und Traditionen aufgezwungen worden. Viele Indigene machen heute dieses Umerziehungsprogramm für Probleme wie Alkoholismus, häusliche Gewalt und erhöhte Selbstmordraten verantwortlich.

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