Die Ortschaft im Süden der Provinz wurde seit mehreren Tagen von einer extremen Hitzewelle geplagt. Am Dienstag wurden in Lytton etwa 260 Kilometer nordöstlich von Vancouver nach Angaben der lokalen Wetterbehörde 49,6 Grad Celsius gemessen – ein absoluter Temperaturrekord für Kanada. Die anhaltende Hitze löste in mehreren Teilen der Gemeinde massive Waldbrände aus, die sich auf ganz Lytton ausbreiteten.
Infolgedessen seien 90 Prozent von Lytton einschließlich des gesamten Ortskerns niedergebrannt, es gäbe auch Berichte über Verletzte, teilte der kanadische Parlamentsabgeordnete Brad Vis am Donnerstag via Facebook mit. Fotos und Videos der Bewohner zeigen lodernde Flammen, die die Straßen in dicken Rauch hüllen, sowie komplett verkohlte Häuserreihen.
Bereits am Mittwochabend hatte der Bürgermeister Jan Polderman aufgrund der Brandkatastrophe die Evakuierung des Ortes angeordnet, wie der TV-Sender CBC berichtete. Mehr als 1.000 Menschen mussten in aller Eile teils ohne ihr Hab und Gut flüchten. Offizielle Angaben über mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor.
Auch in anderen Teilen von British Columbia herrschte über Tage hinweg heißes und trockenes Wetter. Vielerorts waren binnen 24 Stunden ebenfalls Dutzende Waldbrände ausgebrochen. Premierminister Justin Trudeau sicherte der Region weitgehende Unterstützung im Kampf gegen die Naturkatastrophe zu.
Die rekordverdächtige Hitzewelle in British Columbia hat nach Angaben der Behörden bereits zu Hunderten Todesfällen beigetragen. Von Freitag bis Mittwoch waren insgesamt 486 plötzliche und unerwartete Todesfälle gemeldet worden, wie die Gerichtsmedizin der Westküsten-Provinz mitteilte. Diese Zahl werde vermutlich noch steigen, sie liege 195 Prozent über dem üblichen Durchschnitt eines vergleichbaren Zeitraums. Die Behörden gehen davon aus, dass der starke Anstieg der Todesfälle mit der extremen Hitze zusammenhängt. Auch im Westen der USA wurden in den vergangenen Tagen Rekordtemperaturen gemessen.
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