Buchautoren: Trump schlug vor, Guantanamo zur Internierung positiv Getesteter zu nutzen

Donald Trump soll während seiner Amtszeit als US-Präsident vorgeschlagen haben, US-Bürger in Guantanamo einzusperren, die im Ausland positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Das zumindest behaupten Journalisten der Washington Post in einem neuen Buch. Sie stützen sich dabei unter anderen auf Quellen aus dem Weißen Haus.

Der Vorschlag des damaligen US-Präsidenten Donald Trump fiel im sogenannten "Situation Room" im Februar 2020, heißt es in dem Buch "Nightmare Scenario: Inside the Trump Administration's Response to the Pandemic That Changed History". Verfasst wurde die neue Enthüllung über Trumps Reaktion auf das Coronavirus von den Washington-Post-Journalisten Yasmeen Abutaleb und Damian Paletta. Auf die Frage, was mit US-Bürgern geschehen solle, die im Ausland positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, habe Trump geantwortet:

"Haben wir denn keine Insel, die wir besitzen? Wie wäre es mit Guantanamo?"

Die USA importierten schließlich nur Güter und kein Virus, soll der US-Präsident weiter gesagt haben. Zweimal habe Trump auf Guantanamo als Lösung des Problems verwiesen. Trump war selbst an COVID-19 erkrankt, erholte sich jedoch schnell und charakterisierte das Virus als weniger gefährlich.

Nachdem 14 US-Amerikaner ins Land gelassen worden waren, die sich auf einer Kreuzfahrt positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, wollte Trump Regierungsmitglieder feuern, so die Buchautoren. Dem Leiter der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde Stephen Hahn habe er ebenfalls mit einem Rausschmiss gedroht, weil dieser sich geweigert hatte, die Zulassung von Impfstoffen zu beschleunigen. Die Autoren führten für ihr Buch 180 Interviews mit Angestellten des Weißen Hauses und Regierungsmitgliedern aus dem Bereich Gesundheit.

Trumps Vorgänger Barack Obama hatte versprochen, das berüchtigte Gefangenenlager auf Kuba schließen zu lassen, es jedoch nie umgesetzt. Pensionierte US-Admirale, Organisationen und ehemalige Regierungsangehörige drängen den derzeitigen Präsidenten Joe Biden, dieses Versprechen einzulösen. Derzeit befinden sich noch 40 Gefangene in dem Lager. Davon gelten 17 als "ewige Häftlinge" ohne Anklage und die Aussicht auf einen Gerichtstermin.

Mehr zum Thema - Trump: "Die US-Südgrenze ist ein absolutes Katastrophengebiet"