Notfallsitzung in den USA: Hunderte erleiden Herzentzündungen nach mRNA-basierten Impfungen

Die US-Gesundheitsbehörde beruft eine "Notfallsitzung" ein, um unerwartet viele Berichte über Herzentzündungen nach Pfizer- und Moderna-Impfungen zu besprechen. Vor allem junge Männer waren betroffen. Nun plant Pfizer, Impfstoffe an sechs Monate alten Kindern zu testen.

Die US-Zentren für Seuchenkontrolle und Prävention (CDC) haben am Donnerstag angekündigt, dass sie am 18. Juni eine "Notfallsitzung" ihrer Berater einberufen werden, um die unerwartet hohe Anzahl von Herzentzündungsmeldungen nach Verabreichung der mRNA-basierten Impfstoffe COVID-19 von Pfizer und Moderna zu besprechen.

Neue Einzelheiten über Myokarditis und Perikarditis tauchten zuerst in Präsentationen vor einem Gremium unabhängiger Berater der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde (Food and Drug Administration, FDA) auf, die sich gestern trafen, um zu erörtern, wie die Behörde die Notfallzulassung für COVID-19-Impfstoffe bei Kleinkindern angehen sollte.

Laut einem Bericht des US-Nachrichtensenders CBS hatten die CDC zuvor bekannt gegeben, dass Berichte über Herzentzündungen vor allem bei jüngeren Männern und Jungen im Teenageralter nach der zweiten Impfdosis aufgetreten waren und dass es bei 16- bis 24-Jährigen eine "höhere Anzahl von beobachteten Fällen als erwartet" gegeben hatte. Im vergangenen Monat hatten die CDC Ärzte aufgefordert, bei Patienten mit Symptomen einer Herzentzündung "nach einer vorherigen COVID-19-Impfung zu fragen".

Einem Bericht der US-amerikanischen Online-Nachrichtenseite The Epoch Times zufolge hat die US-Regierung fast 800 Berichte über Herzentzündungen bei Menschen erhalten, die einen COVID-19-Impfstoff erhalten hatten. Die CDC gaben an, dass sie derzeit 226 der knapp 800 Berichte untersuchen.

Inzwischen hat der US-amerikanische Kindergesundheitsschutzfond (Children's Health Defense Fund) berichtet, dass Pfizer in dieser Woche bekannt gegeben hatte, sich für Dosen entschieden zu haben, die in einer klinischen Studie bei Kindern im Alter von sechs Monaten verwendet werden sollen; der Konzern hofft, bis Oktober Daten vorlegen zu können. Zuvor hatte Pfizer im letzten Monat eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff gegen COVID-19 für US-amerikanische Kinder im Alter von zwölf Jahren erhalten. Moderna erklärte zudem, dass es ebenfalls die Erlaubnis der FDA beantragt hat, seinen mRNA-Impfstoff an Jugendliche zu verabreichen.

Während Pfizer angekündigt hat, die Studien für Kinder ab zwei Jahren bis September abzuschließen, hatten FDA-Beamte zuvor gewarnt, dass die Zulassung von Impfstoffen für diese Altersgruppen länger dauern könnte – frühestens "Mitte bis Spätherbst". Dabei beriefen sie sich auf die zusätzlichen Folgedaten, die für Kinder nach der Impfung erforderlich sind.

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