US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag eine weitere Sanktionsrunde gegen China verhängt. Doch der ehemalige US-Präsident Donald Trump macht deutlich, dass er noch viel weiter gehen würde, wenn er das Sagen hätte. In einer Veröffentlichung des US-Nachrichtensenders NewsMax hat Trump von China Entschädigungen für den "Tod und die Zerstörung" gefordert, die die COVID-19-Pandemie weltweit verursacht hat.
Die Aussage des ehemaligen US-Präsidenten kam als Reaktion auf die Veröffentlichung von Dr. Anthony Faucis durchgesickerten E-Mails. Die E-Mails demonstrierten, dass Fauci, der der COVID-19-Sonderbeauftragte unter der Trump-Administration war, genau wusste, dass das Coronavirus möglicherweise im chinesischen Wuhan biologisch hergestellt wurde, aber er diese Information öffentlich heruntergespielt hat. In der Erklärung sagte Trump:
"Die Korrespondenz zwischen Dr. Fauci und China spricht zu deutlich, um sie zu ignorieren. Die Finanzierung von Wuhan durch die USA wurde dummerweise von der Obama-Regierung im Jahr 2014 begonnen, aber unter der Trump-Regierung beendet. Als ich davon erfahren habe, sagte ich 'auf keinen Fall'. Was wusste Dr. Fauci über die 'Funktionsgewinn'-Forschung, und wann wusste er es?"
Auch der republikanische US-Senator aus Kentucky und scharfe Fauci-Kritiker Dr. Rand Paul machte seinen Standpunkt zur Veröffentlichung der Fauci-E-Mails deutlich. In einer Erklärung auf Twitter sagte Paul:
"Aber noch wichtiger, er (Fauci) war kein Held, sondern ein Betrüger. Ein Riesenbetrüger. Die neu veröffentlichte Fundgrube von E-Mails an und von Dr. Fauci macht das eindeutig klar."
In der Presseerklärung forderte Trump auch, dass China der Welt 10 Billionen Dollar an Entschädigungen für den "Tod und die Zerstörung, die sie verursacht haben", zahlen solle:
"China sollte 10 Billionen Dollar an Amerika und die Welt zahlen, für den Tod und die Zerstörung, die sie verursacht haben! Jetzt fangen alle an zu sagen, sogar die sogenannten 'Feinde', dass Präsident Trump Recht hatte, dass der China-Virus aus dem Labor in Wuhan kommt."
Trump äußerte auch seine Empörung über die Demokratische Partei und die "Fake-News-Medien" in der Erklärung. Trump betonte:
"Die Demokraten und die Fake-News-Medien nannten mich sogar 'xenophob' für die Schließung der US-Grenzen inmitten des ersten Ausbruchs. Am Ende haben wir gesehen, dass dies eine lebensrettende Entscheidung war, ebenso wie die Schließung unserer Grenzen zu Europa, insbesondere zu bestimmten stark infizierten Ländern."
Dr. Fauci war während der gesamten Pandemie eine Zielscheibe der US-Konservativen, die ihn wegen seiner Unterstützung für soziale Distanzierung und das Tragen von Masken unter Beschuss nahmen. Sie warfen ihm vor, eine Kehrtwende zu machen, weil er sich zunächst gegen die Schließung der Grenzen und das Tragen von Masken gewehrt hat, bevor er beides befürwortete.
Doch Faucis Rolle in den ersten Tagen der Krise ist einer neuen Kritik ausgesetzt, nachdem Nachrichtenorganisationen seine E-Mails im Rahmen eines Antrags auf Informationsfreiheit erhalten haben. Insbesondere behaupten die Republikaner, die Kommunikation zeige, dass Dr. Fauci wusste, dass das Institut für Virologie Wuhan (Wuhan Institute of Virology) – im Mittelpunkt der Hypothese des Laborlecks für die Ursprünge der COVID-19-Krise – Experimente mit genmanipulierten Coronaviren durchführte. Sie zeigen auch, dass er vor der Gefahr eines Laborlecks gewarnt wurde, zu einer Zeit, als er öffentlich darauf bestand, dass die Pandemie auf natürliche Weise durch den Sprung von einem tierischen Wirt auf den Menschen entstanden sei.
US-Präsident Biden hat kürzlich die Geheimdienste der Vereinigten Staaten angewiesen, den Ursprung des Coronavirus zu untersuchen. Letzte Woche gab ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington eine offizielle Erklärung ab. Darin prangerte er die Bemühungen Washingtons an, China für den Ausbruch der COVID-19-Pandemie verantwortlich zu machen. Dies sei eine Verschwörungstheorie, sagte der Diplomat. China hat mehrfach vehement bestritten, dass das Virus von dem Labor in Wuhan stammen könnte.
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