Nach Hackerangriff auf Pipeline: Sprit wird knapp in den USA

Die US-Regierung hat die Bürger nach dem Cyberangriff auf die größte Benzin-Pipeline im Lande aufgefordert, keinen Kraftstoff zu horten. Energieministerin Jennifer Granholm erklärte, dass "die nächsten Tage herausfordernd sein werden".

Energieministerin Jennifer Granholm erklärte zugleich, dass sich die Lage aber bald wieder normalisieren werde – es gebe keinen Mangel an Kraftstoff. Die Regierung bitte darum, von Hamsterkäufen abzusehen. "Wir haben Benzin, wir müssen es nur zu den richtigen Orten bringen", sagte Granholm.

Laut der Marktanalysefirma Gasbuddy nahmen Versorgungsengpässe wegen des Ausfalles der Pipeline zu. In Atlanta etwa hätten rund 20 Prozent der Tankstellen zuletzt kein Benzin gehabt. Auch andernorts gab es demnach teilweise leere Zapfsäulen. Twitter-User posteten Beiträge, die Warteschlangen zeigen.

Die Knappheit hat die Spritpreise in den USA auf den höchsten Stand seit 2014 gepeitscht. Der Betreiber Colonial will die Pipeline aber bis Ende der Woche wieder weitgehend zum Normalbetrieb zurückbringen. Das Unternehmen transportiert etwa 45 Prozent aller an der Ostküste verbrauchten Kraftstoffe.

Die Firma hatte Ende vergangener Woche nach eigenen Angaben bestimmte Systeme nach einer Cyberattacke vom Netz genommen, um die Bedrohung einzudämmen. In der Folge sei der Betrieb der Pipeline komplett zum Erliegen gekommen. Eine stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin hatte am Montag im Weißen Haus erklärt, die Regierung habe keine Informationen dazu, ob der Pipeline-Betreiber den Erpressern ein Lösegeld gezahlt habe. Momentan sei von einem "kriminellen Akt" auszugehen. Es würden aber alle Hinweise geprüft, auch mit Blick auf eine mögliche Verwicklung staatlicher Akteure.

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(rt/dpa)