Ex-NFL-Star Phillip Adams erschießt fünf Menschen, dann sich selbst

Behörden in South Carolina haben Medienberichten zufolge bestätigt, dass der ehemalige NFL-Spieler Phillip Adams fünf Menschen getötet hat, darunter einen prominenten Arzt, dessen Frau und zwei Enkelkinder. Anschließend erschoss er sich selbst.

Laut Berichten in den USA hat der frühere Football-Spieler Phillip Adams fünf Menschen getötet, darunter einen Arzt, dessen Frau und deren beiden Enkelkinder, ehe er am Mittwoch in einem Haus in South Carolina die Waffe gegen sich selbst richtete.

Der 32-jährige Adams, der in seiner fünfjährigen Karriere in der NFL unter anderem für die San Francisco 49ers und die New England Patriots spielte, soll in einem Haus in der Gegend von Rock Hill in South Carolina das Feuer eröffnet haben. Berichten zufolge handelt es sich bei Adams' Opfern um Dr. Robert Lesslie (70), dessen Frau Barbara Lesslie (69) sowie deren beiden Enkelkinder im Alter von neun und fünf Jahren.

Eine fünfte Person, James Lewis (38), starb ebenfalls noch am Tatort. Es wird davon ausgegangen, dass er ein Angestellter der Lesslies war.

Ein sechstes Opfer wurde mit einer "schweren Schusswunde" zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Adams starb durch Suizid, nachdem er sich mit einer 45-Kaliber-Waffe erschossen hatte, berichtete die Associated Press. Laut dem York County Sheriff's Office wurde der Verdächtige in einem nahe gelegenen Haus tot aufgefunden.

Adams spielte als Defensive Back für mehrere Teams. Nach einer herausragenden College-Karriere für die South Carolina State wurde er 2010 zum NFL-Profi. Die Karriere des früheren Football-Spielers war jedoch geprägt von Verletzungen, darunter eine schwere Knöchelverletzung und zahlreiche Gehirnerschütterungen.

"Wir sind alle schockiert, dass so etwas hier in York County passieren konnte", sagte Polizeisprecher Trent Farris.

"Dies ist eine Massenerschießung. Normalerweise denkt man an ein Kino oder ein Einkaufszentrum. Wir behandeln dies aber als eine Massenerschießung, weil es fünf Opfer gab, die getötet wurden", fügte Farris hinzu und betonte, dass Lesslie sein eigener Arzt gewesen sei.


"Dr. Lesslie war einer dieser Menschen, die jeder kennt. Er hat das Riverview Medical Center in Rock Hill gegründet, und es ist seit Jahren eine feste Größe in Rock Hill", schloss der Polizeisprecher. Einem Online-Profil von Dr. Lesslie zufolge war dieser seit 35 Jahren mit seiner Frau verheiratet, mit der er vier Kinder großgezogen hatte. Seit 1981 habe er in Rock Hill als Arzt praktiziert.

Laut TMZ wurde Adams mit dem Arzt in Verbindung gebracht, nachdem er angeblich in der Vergangenheit in seiner Obhut behandelt worden war. Die Eltern von Adams sollen in der Gegend wohnen.

Während einer Pressekonferenz am Donnerstag konnte noch kein Motiv für die Tat genannt werden, hieß es bei AP.

"Es gibt im Moment nichts, was für irgendjemanden von uns Sinn macht", sagte York County Sheriff Kevin Tolson.

Tolson erklärte, Beweise am Tatort der Schießerei hätten zu Adams als Verdächtigen geführt.

Adams' Vater sagte einem lokalen Fernsehsender, dass er dem Football die Schuld für die Probleme seines Sohnes gebe, die ihn möglicherweise zu der Gewalttat vom Mittwoch verleitet hätten.

"Ich kann sagen, dass er ein gutes Kind ist. Er war ein gutes Kind, und ich denke, dass der Football ihn kaputt gemacht hat", so Alonzo Adams gegenüber WCNC-TV. "Er hat nicht viel geredet, und er hat niemanden belästigt."
Adams habe sich oft isoliert, sogar als Spieler, sagte sein Agent Scott Casterline der AP.
"Er war ein Teil meiner Familie. Ich habe ihn geliebt. Er ist ein toller Junge, ein toller Kerl. Das ist so untypisch für ihn. Er muss offensichtlich nicht bei klarem Verstand gewesen sein", sagte Casterline.

"Alle von uns, die Phillip kannten, schütteln den Kopf. (...) Ich wollte ihm einen Job suchen, aber er wollte South Carolina nicht verlassen, weil er einen Sohn hatte. Er war ein guter Vater."

"Zu sehen, wie Phillip zwei Kinder erschießt – das ist nicht er. Ich kann es nicht begreifen. Es ist niederschmetternd für die Opfer und die Familien", so Casterline.

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