Supermarkt-Blutbad in den USA: Schütze tötet zehn Menschen im Bundesstaat Colorado

Ein Schütze hat im US-Bundesstaat Colorado mehrere Menschen getötet. Schauplatz der Bluttat war ein Supermarkt, der zu einem Einkaufskomplex mit mehreren Geschäften und Cafés in der Stadt Boulder nordwestlich von Denver gehört. Unter den Opfern ist auch ein Polizist.

Es ist die zweite größere Bluttat in den USA innerhalb einer Woche. Erneut starben Menschen durch Schüsse. Zum Tatort wurde ein Supermarkt in der Stadt Boulder im US-Bundesstaat Colorado. Ein Schütze tötete mindestens zehn Menschen. Unter den Opfern ist auch ein Polizist.

Polizeichefin Maris Herold erklärte am Montagabend (Ortszeit), der getötete Kollege sei einer der ersten Beamten am Tatort gewesen und erschossen worden. Ein Verdächtiger wurde in Gewahrsam genommen. Zum Motiv machten die Behörden mit Verweis auf das frühe Stadium der Ermittlungen keine Angaben.

Die Namen der anderen Opfer wurden nicht veröffentlicht, da die Polizei noch deren Angehörige benachrichtigen muss.

Der Verdächtige soll sich derzeit wegen einer Verletzung in Behandlung befinden. Die Polizei hatte es bisher abgelehnt, konkrete Angaben zum mutmaßlichen Schützen zu machen. In einer Live-Übertragung eines lokalen Nachrichtensenders wurde jedoch ein Mann gezeigt, der in Handschellen vom Tatort abgeführt wurde. Er war fast komplett nackt und sichtlich blutverschmiert. Die Polizei sagte, dass die einzige Person, die bei dem Vorfall Verletzungen erlitten habe, der Verdächtige sei.

Der zuständige Bezirksstaatsanwalt Michael Doherty sagte: "Es ist eine Tragödie und ein Albtraum." Gouverneur Jared Polis sprach von einem "entsetzlichen Ereignis". Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, teilte mit, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall in Colorado informiert worden und werde auf dem Laufenden gehalten.

Vergangenen Dienstag waren in drei Massage-Salons in und um Atlanta im US-Bundesstaat Georgia innerhalb kurzer Zeit acht Menschen erschossen worden. Sechs von ihnen hatten einen asiatischen Hintergrund, sieben Opfer waren Frauen. Als Motiv für die brutalen Angriffe nannte der weiße Tatverdächtige Sexsucht und das Ziel, die "Versuchung" durch Massage-Salons ausmerzen zu wollen. Die Bluttat hatte in den USA die Debatte über zunehmende Diskriminierung und Anfeindung asiatischstämmiger Amerikaner angefacht.

In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Zwischenfällen mit Waffen, die dort leicht zu kaufen sind. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete in ihrer jüngsten Statistik aus dem Jahr 2018 insgesamt 39.740 Schusswaffentote in den USA – also etwa 109 Tote pro Tag.

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